Landespolizeichef Helmut Tomac verteidigt die geplante Zusammenlegung von Dienststellen: „Sicherheit bedeutet nicht ein Polizeischild auf einem Haus!“ Mit Abschluss der geplanten Maßnahmen werde Tirol über eine der effektivsten Dienststellenstrukturen in Österreich verfügen.
„Stillstand ist Rückschritt! Das gilt auch für die Entwicklung von zukunftsorientierten Polizeistrukturen“, nimmt jetzt Landespolizeidirektor Helmut Tomac zu den von der „Krone“ aufgedeckten Fusionsplänen von Polizeidienststellen in Tirol Stellung.
Personal effizient einsetzen
Stellen sollen dadurch, wie berichtet, keine eingespart werden, im Gegenteil: „Das Innenministerium hat seit dem Jahr 2015 massiv in die Sicherheit Tirols investiert. So wurden nicht nur die Pensionsabgänge ersetzt, sondern zusätzlich 550 Polizistinnen und Polizisten aufgenommen“, betont Tomac: „Es liegt in der Verantwortung der Landespolizeidirektion Tirol, diese Ressourcen möglichst effektiv zum Einsatz zu bringen und damit höchstmögliche Sicherheit für die Tiroler Bevölkerung herzustellen.“
Einsätze werden von der Landesleitzentrale erfasst
Dass die Anzahl von Kleinst-Dienststellen ein Gradmesser für die öffentliche Sicherheit sind, bestreitet der Polizeichef – auch wenn er zugeben muss, dass die öffentliche Wahrnehmung in den Gemeinden genau in diese Richtung geht. „Die Sicherheit hängt aber nicht von einem Polizeischild auf einem Gebäude ab. Drei Polizeiinspektionen auf 15 Kilometern sind zwei zu viel. Zumal seit 2019 die Einsatzstreifen in ganz Tirol von einer Landesleitzentrale aus disponiert werden. Der Standort jeder Streife ist virtuell erfasst. So ist es möglich, dass die dem Einsatzort nächste Streife in den Einsatz geschickt wird. Die Interventionszeiten werden dadurch optimiert. Einsätze werden längst nicht mehr von einer Dienststelle aus begonnen.“
Einsätze werden längst nicht mehr von einer Dienststelle aus begonnen und unter drei Prozent der Kontaktaufnahmen erfolgen durch Aufsuchen einer Polizeiinspektion.
Tirols Landespolizeidirektor Helmut Tomac
Brixental hat drei Posten auf 15 Kilometer verteilt
Aktuell werde die Einrichtung eines Einsatzzentrums Brixental vorbereitet. Auf einer Länge von rund 15 Kilometern sind aktuell 31 Polizistinnen und Polizisten auf Dienststellen in Hopfgarten, Westendorf und Kirchberg im Einsatz. „Mit einer Belegung von neun, zehn und zwölf Mitarbeitern ist jede dieser Dienststellen auf die Unterstützung der anderen angewiesen“, sagt Tomac.
Es entspreche nicht den Tatsachen, dass es bereits eine Standortentscheidung gibt. Vielmehr hänge diese vom Ergebnis der Interessentensuche ab. Mit einer Umsetzung sei im Laufe der nächsten zwei Jahre zu rechnen. Betreffend PI Erpfendorf und Kössen gebe es keine konkreten Planungen. „In Hinblick auf die höhere Priorität betreffend Lermoos werden diesbezügliche Maßnahmen zeitlich hintangestellt.“
Verkehrsmanagement für Fernpass-Paket
In Anlehnung an die erfolgreiche Installierung einer Einheit für Verkehrsmanagement im Wipptal ist in Zusammenhang mit der Infrastruktur des Lermooser-Tunnels an die Einrichtung einer ebensolchen Einheit im Außerfern gedacht. Im Endausbau soll es eine Fusionierung der PI Lermoos und Bichlbach samt Einrichtung einer Einheit für Verkehrsmanagement geben. Das Personal der beiden Dienststellen wird dabei um sechs Arbeitsplätze aufgestockt. Diese zusätzlichen Arbeitsplätze werden aber nicht von anderen Dienststellen im Bezirk finanziert, sondern dem Bezirk zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Und „last but not least“ gelte es mittelfristig die Polizeistruktur Grän und Elbigenalp zu optimieren. Zeitpunkt und Standort seien aber gegenwärtig noch nicht entschieden, betont Tomac.
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