Zehn Monate nach dem Machtwechsel in Syrien haben sich die Kurdinnen und Kurden darauf geeinigt, dass ihre Kämpfer Teil der Armee werden. Die Kurdinnen und Kurden kontrollieren einen Großteil des ölreichen und fruchtbaren Nordosten des Landes. Seit Beginn des Aufstands gegen das Assad-Regime hatten sie dort de facto Autonomie.
Im März hatten sich die Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) mit der islamistischen Übergangsregierung darauf geeinigt, dass die kurdische Autonomieverwaltung in die staatlichen und militärischen Institutionen des Landes integriert werde. Zuletzt gab es jedoch wieder Spannungen, die Umsetzung verzögerte sich. So wird der Regierung in Damaskus beispielsweise vorgeworfen, die Rechte von Minderheiten wie Kurdinnen und Kurden nicht ausreichend zu schützen. Die erste Wahl seit dem Umsturz soll nicht demokratisch gewesen sein. In Regionen, die überwiegend von Minderheiten bewohnt sind, durften die Menschen ihre Stimme gar nicht abgeben.
Nun gibt es eine Einigung in Bezug auf die Integration der Kämpfer in die Regierungstruppen. „Wir haben eine vorläufige Einigung über den Mechanismus zur Integration der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) und der (kurdischen) inneren Sicherheitskräfte in das Verteidigungs- und Innenministerium erzielt“, sagte der SDF-Chef Mazloum Abdi. Zwei Delegationen kurdischer Kämpfer seien derzeit in der Hauptstadt Damaskus, um über die nächsten Schritte zu verhandeln. Er selbst hatte sich in der vergangenen Woche mit dem Überganspräsidenten Ahmed al-Sharaa getroffen.
Die von ihm angeführte HTS-Miliz und Verbündete hatten im Dezember den langjährigen Machthaber Bashar al-Assad gestürzt. Die HTS ist ein früherer Zweig von Al-Kaida, hatte sich jedoch vor Jahren von dem Terrornetzwerk losgesagt. Der frühere Jihadist Sharaa gibt sich seit seinem Amtsantritt moderat.
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