Das große Lungauer Derby zwischen Tamsweg und St. Michael kehrte nach über zwei Jahren in die 1. Landesliga zurück: Die Rekordkulisse von rund 1000 Fans verwandelte das Tamsweger Alpenstadion in einen brodelnden Hexenkessel. Auf dem Platz zählten aber nur Tempo, Mut und Effizienz.
Kaum hatte der Schiedsrichter angepfiffen, da lag der Ball schon im Netz. Ganz derby-like dauerte es nur sieben Sekunden, bis der Gastgeber ein Foul zog. Sebastian Landschützer zögerte nicht lange, brachte den Ball hoch in den Strafraum, ehe Thomas König zur Blitz-Führung einköpfte. Trainer Achim Sametreiter konnte sich das Grinsen nicht verkneifen: „Das war komplett so einstudiert“, lachte er nach der Partie, wohl wissend, dass dieser frühe Wirkungstreffer dem Spiel eine klare Richtung gab.
Tamsweg hat den Ball bis zum 1:0 nicht ein Mal gesehen!
St. Michael-Coach Achim Sametreiter mit Augenzwinkern
Wenig später ein ähnliches Muster: Torschütze Thomas König brachte den Freistoß wieder hoch, Chaos im Strafraum – Johannes Gruber drückte die Kugel in der 17. Minute zum 2:0 über die Linie. Trotzdem wurde das Tor offiziell König gut geschrieben. Das Heimteam brauchte fünf Minuten, um sich zu schütteln, kam dann aber durch den Anschlusstreffer von Alban Mehmedi zurück ins Spiel und drückte phasenweise vehement auf den Ausgleich.
St. Michael hielt Druck stand
Was folgte, war ein Derby für die Fans: Giftig, emotional, mit jeder Menge Zweikämpfen und einem Tamsweger Offensivdruck, der jedoch an der disziplinierten Gäste-Defensive zerschellte. „Wir haben das clever zu Ende gespielt“, lobte Sametreiter die Abgeklärtheit seiner Mannschaft. „Die Jungs waren fokussiert, ruhig und kämpferisch stark. Tamsweg hat viel mit hohen Bällen probiert, aber wir haben kaum etwas zugelassen.“
Nach schwierigen Wochen – zuletzt blieb St. Michael unter den eigenen Möglichkeiten – war dieser 2:1-Auswärtserfolg doppelt wertvoll. „Wir sind mittlerweile in der Liga-Realität angekommen“, so Sametreiter. „Dieser Erfolg kann uns jetzt einen wichtigen Push geben!“
Drei wichtige Punkte und ein starkes Zeichen.
St. Michael-Coach Achim Sametreiter über die Bedeutung des Siegs
Neben der sportlichen Wiedergutmachung war es ein ebenso wichtiges emotionales Statement: St. Michael lebt, kämpft – und kürte sich zur Nummer eins im Lungau. „Dreiviertel der Tribüne war von unseren Anhängern geflutet. Das spricht für den Support der Region für unseren Klub“, berichtet Sametreiter stolz. „Vielleicht gehen wir noch auf eine Stelze und ein Bier. Ich bin ein alter Mann und halte mich da natürlich raus.“ Am Ende stand ein Lungau-Derby, das Fußball-Herzen höher schlagen lässt: schnelle Tore, große Emotionen und ehrlicher Fight. Thomas Schaier
1. Landesliga: Seekirchen Juniors – Elixhausen 2:1 (0:1), Berndorf – Bergheim 3:2 (2:1), Mühlbach/Pzg. – Pfarrwerfen 3:0 (1:0), Tamsweg – St. Michael 1:2 (1:2), ASV Salzburg – Altenmarkt 3:1 (1:1), Golling – Mittersill 3:2 (2:2), Koppl – ATSV Salzburg 2:4 (2:3).
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