Donald Trumps Friedensplan für den Gaza-Krieg scheint also aufzugehen. Die letzten israelischen Geiseln sollen dieser Tage von der Hamas freigelassen werden, und die israelische Armee bereitet ihren Rückzug vor. Die Euphorie bei den Palästinensern ist gleichermaßen groß wie bei den Israelis. Und das will der US-Präsident offenbar ganz persönlich auskosten, wenn er am Sonntag gewissermaßen als Friedensfürst oder zumindest als Anwärter für den Friedensnobelpreis in Jerusalem einzieht.
EINERSEITS muss man bei allen Vorbehalten gegen Trump neidlos anerkennen, dass sein Friedensplan offenbar tatsächlich für ein Schweigen der Waffen im Nahen Osten sorgt.
ANDERERSEITS lässt dieser geplante Einzug in Jerusalem ein gewisses Maß an Größenwahn erahnen: Wer aller ist denn in diese für Juden gleichermaßen wie für Muslime und Christen heilige Stadt schon eingezogen? Vor 2000 Jahren auf einem Esel einer, den sie Palmwedel schwingend „König der Juden“ nannten. Dann der Römer Titus, später christliche Pilger und muslimische Eroberer, nach ihnen Kreuzritter-Heere, Seldschuken und Osmanen, schließlich europäische Kolonialherren und zu guter Letzt nach dem Sechs-Tage-Krieg die Israelis.
Donald Trump wird nun weder als triumphaler Eroberer noch als demütiger Pilger in Jerusalem einziehen. Zweifellos will sich aber der „Dealmaker“ nun von den Menschen in Israel wie von jenen im Gazastreifen als „Peacemaker“ feiern lassen. Und das durchaus mit Recht.

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