Nicht berühren!

Dutzende Giftschlangen stranden an Traumstränden

Ausland
03.12.2025 19:21

Wo sonst Touristen und Einheimische im Sand liegen, ringeln sich derzeit immer häufiger Reptilien – tot oder nur noch halb lebendig. Seit Oktober berichten Bewohner aus dem australischen Carnarvon und Forscher vom Shark Bay World Heritage Site über eine auffällige Häufung von gestrandeten Seeschlangen.

Allein in der Nanga-Bucht, rund 700 Kilometer nördlich von Perth, wurden im Oktober 15 tote Exemplare verschiedener Arten gefunden, teilte das australische Ministerium für Biodiversität, Naturschutz und Attraktionen (DBCA) mit.

Bei Fund sind Experten gefragt
Seeschlangen-Forscherin Blanche d’Anastasi zeigte sich gegenüber ABC News besorgt über die ungewöhnlich hohen Meldungen. Sie betont, dass die Tiere hochgiftig sind und eine sehr empfindliche Wirbelsäule haben, die für das Leben im Wasser ausgelegt ist.

„Wenn Sie eine Seeschlange am Strand sehen, liegt das entweder daran, dass sie krank ist oder so erschöpft, dass Strömung und Wellen sie an Land gespült haben“, erklärte d’Anastasi gegenüber dem Sender.

Sie rät dringend davon ab, die Tiere ins Wasser zurückzuschieben, und empfiehlt stattdessen, Experten zu verständigen und Menschen sowie Hunde fernzuhalten.

Problem geht über Schlangen hinaus
Die Wissenschaftlerin vermutet, dass extreme Wetterereignisse wie Zyklone und Hitzewellen die Tiere stark belasten. So kam es 2010 nach einer tödlichen Hitzewelle in Shark Bay zu einem Rückgang der lokalen Population um 76 Prozent. Auch Seegras, das nach Sturmereignissen angespült wird, könne die Schlangen gefährden.

Nicht nur Seeschlangen sind betroffen: In den betroffenen Regionen wurden seit Juni 17 tote Schildkröten gemeldet, darunter zwei Jungtiere mit sichtbaren Tumoren, die auf das Fibropapillomatosis-Virus zurückgeführt werden könnten. Die Todesursache der übrigen Tiere ist bisher ungeklärt.

Behörden rufen zu Mithilfe auf
Einwohner wie Shauna Kershaw aus Carnarvon berichten von ähnlichen Beobachtungen: Innerhalb von zwei Monaten habe sie etwa 20 tote Seeschlangen am Pelican Point Beach gefunden, zudem sei sie auf kranke oder verletzte Jungtiere von Schildkröten gestoßen. Auch Barrie McKinney bemerkte vor der historischen One Mile Jetty gestrandete Schlangen, teils noch lebendig, teils bereits tot.

Die Behörden und Forscher rufen die Öffentlichkeit dazu auf, Sichtungen auf der Facebook-Seite „Australian Sea Snakes“ zu melden. Die gesammelten Daten sollen helfen, die Ursachen für die zunehmenden Strandungen zu ermitteln und langfristig Schutzmaßnahmen zu entwickeln.

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