War nicht erreichbar
Nobelpreisgewinner erfuhr spät von seinem Erfolg
Den Nobelpreis zu gewinnen: das ist wohl der Traum von vielen Wissenschaftlern. Doch zwei Gewinner in der Kategorie Medizin schienen nicht mit diesem Erfolg gerechnet zu haben. Immunforscher Fred Ramsdell war für das Komitee zunächst nicht erreichbar. Seine Kollegin Mary E. Brunkow drückte den Anruf der Schweden weg, weil sie einen Spam-Anruf vermutete.
Brunkow, Ramsdell und Shimon Sakaguchi gewannen heuer den Nobelpreis für Medizin. Sie hätten gezeigt, „wie das Immunsystem in der Balance gehalten wird“, heißt es in der Begründung des Nobelkomitees. Mit ihrer Forschung hätten sie dazu beigetragen herauszufinden, wie das Immunsystem so eingestellt wird, dass es Krankheitserreger möglichst punktgenau erkennt und angreift, ohne dabei zum Überschießen zu neigen.
Ramsdell genoss Wanderung – offenbar ohne Handyempfang
Doch davon ahnte der 64-jährige US-Amerikaner Ramsdell lange nichts. Denn man konnte ihm die Neuigkeiten zunächst nicht mitteilen: Er war laut einem Freund irgendwo im US-Staat Idaho unterwegs. Das Forschungslabor Sonoma Biotherapeutics in San Francisco, wo Remsdell Mitglied des wissenschaftlichen Beirats ist, erklärte, dass er eine Wanderung unternahm.
Erst Stunden nach der Verkündung konnte der Chef des Labors den Immunologen schließlich erreichen. Ramsdell brach daraufhin seine Wanderung ab und trat den Heimweg an.
Forscherin skeptisch über nächtlichen Anruf
Auch seine Kollegin Brunkow dürfte nicht erwartet haben, den Nobelpreis zu gewinnen. Als das Karolinska-Institut in Stockholm sie anrief, um darüber zu informieren, vermutete sie wegen schwedischen Telefonnummer einen Span-Anruf. Zu dieser Zeit war es in den USA mitten in der Nacht. Sie ging nicht ans Telefon und schaltete es anschließend aus, um ungestört weiterschlafen zu können.
Gewinner dankbar über „fantastische Ehre“
Einzig Sakaguchi konnte gleich informiert werden – das Komitee erreichte ihn in seinem Labor, so der Sekretär der Nobelversammlung des Stockholmer Karolinska-Instituts, Thomas Perlmann. Der Japaner habe „unglaublich dankbar“ am Telefon geklungen und erklärt, die Auszeichnung sei eine „fantastische Ehre“. „Er war von der Nachricht ganz gerührt“, so Perlmann.
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