Am höchsten Feiertag

Mann schleuderte Glasflasche in Hof von Synagoge

Steiermark
02.10.2025 22:43

Angriff auf die Synagoge in Graz: Während die Gemeinde zum höchsten Feiertag des Jahres versammelt war, warf ein Radfahrer eine Glasflasche in den Innenhof und flüchtete. Präsident Elie Rosen kritisiert einmal mehr ein kürzlich ergangenes Urteil gegen eine ähnliche Tat.

Am höchsten jüdischen Feiertag, dem Jom Kippur, hatte sich heute, 2. Oktober, die jüdische Gemeinde Graz gegen 10.45 Uhr im Innenhof der Synagoge versammelt, als plötzlich ein Radfahrer eine Glasflasche dorthin schleuderte. Das schildert Elie Rosen, Präsident der Kultusgemeinde. Verletzt wurde niemand. Die Synagoge stand zu dem Zeitpunkt unter Polizei-Bewachung. Die Sicherheitsvorkehrungen für den Ein- und Auslass auf das Gelände mussten daraufhin verstärkt werden.

Die steirische Polizei bestätigte den Wurf am späten Donnerstagabend. Der Täter sei bisher nicht bekannt, der Vorfall werde untersucht.

Rosen kritisiert Urteil erneut scharf
Rosen sieht darin eine Folge eines im September ergangenen Urteils gegen einen ähnlichen Flaschenwurf, für den das Straflandesgericht Graz nur 100 Euro Diversion verhängte. „Wer Angriffe auf Synagogen auf das Niveau eines Bagatelldelikts herunterstuft, lädt zu Nachahmungstätern ein. Genau das erleben wir nun“, warnte er schon im September. 

Zitat Icon

Wenn Synagogenangriffe den Preis einer Tankfüllung haben, dann dürfen wir uns über Nachahmungstäter nicht wundern.

Elie Rosen

Der Präsident der Israelitische Kultusgemeinde für die Bundesländer Salzburg, Steiermark und Kärnten zieht auch einen historischen Vergleich. „Was mit verhaltenen, anonymen Bemerkungen begann, setzte sich in offenen Anfeindungen fort. Heute sind wir in einer Phase angekommen, in der simple physische Angriffe auf jüdische Einrichtungen gesellschaftlich ‘eingeübt‘ werden – wie schon einmal in den 1930er-Jahren.“

„Weg nach Manchester“
Der Weg „nach Manchester“ vollziehe sich selten in einem Sprung, sondern fast immer in kleinen Schritten. Damit spielte er auf den tödlichen Angriff in der britischen Stadt an. Wie berichtet, waren am Donnerstag zwei Menschen der jüdischen Gemeinde vor einer Synagoge in Manchester getötet worden. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei erschossen. Diese geht von einer Terrortat aus.

Porträt von Steirerkrone
Steirerkrone
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