Spanier vor Gericht

Mord am Flussufer: „Ihr Gesicht wurde zertrümmert“

Gericht
02.10.2025 22:12

Seit Donnerstagfrüh muss sich der mutmaßliche Mörder einer 25-jährigen Frau im Landesgericht Feldkirch verantworten. Der Spanier (26) wird beschuldigt, vergangenen September seine Ex-Lebensgefährtin erschlagen zu haben. „Ihr wurde mindestens siebenmal massiv ins Gesicht und auf den Kopf geschlagen“, so die Anklage. Er bestreitet das jedoch.

Seit einem Jahr sitzt der Angeklagte bereits in Untersuchungshaft. Als der 26-Jährige nun in Handschellen in den Schwurgerichtssaal gebracht wird, zeigt er sich keineswegs kamerascheu. Geduldig lässt er das Blitzlichtgewitter der anwesenden Medienvertreter über sich ergehen. Der Beschuldigte wirkt ruhig, fast schon gelassen, als er auf der Anklagebank Platz nimmt. Doch ist er tatsächlich der eiskalte Killer, wie es ihm vonseiten des Staatsanwaltes vorgeworfen wird?

Der Spanier (26), verteidigt von Anwalt Manfred Keller, sitzt wegen Mordes vor Gericht.
Der Spanier (26), verteidigt von Anwalt Manfred Keller, sitzt wegen Mordes vor Gericht.(Bild: Dorn Chantall)

„Dem Opfer wurde das Gesicht zertrümmert“
Demnach soll der Beschuldigte seine damalige Ex-Partnerin (25) in der Nacht auf den 4. September des Vorjahres in Kennelbach auf „brutale Art und Weise“ getötet haben. „Dem Opfer wurde mit einem länglichen Gegenstand mindestens siebenmal massiv ins Gesicht und auf den Kopf geschlagen, das Gesicht zertrümmert.“ Der öffentliche Ankläger beruft sich dabei unter anderem auf Zeugenaussagen, Chat-Nachrichten und die Auswertung von Standortdaten der Mobiltelefone.

Alkohol und Drogen am Flussufer
„Ich habe nichts getan“, verantwortet sich unterdessen der Spanier. Das Paar lernte sich 2017 in Barcelona kennen, hatte gemeinsam zwei Kinder. Doch es habe immer wieder Probleme gegeben. Der 26-Jährige sagt im Prozess, er habe sich an jenem Abend mit dem Opfer verabredet, gemeinsam habe man Drogen und Alkohol konsumiert und die Nacht am Ufer der Bregenzer Ache verbracht – wo auch die tote 25-Jährige später gefunden wurde.

Hier wurde die Leiche der 25-Jährigen gefunden.
Hier wurde die Leiche der 25-Jährigen gefunden.(Bild: Maurice Shourot)

Gegen Mitternacht habe man sich getrennt. Einer der Beweise, die die Staatsanwaltschaft vorbringt: Blut des jungen Mannes auf der Leiche seiner Ex. Das sei jedoch nur dort gefunden worden, weil sich sein Mandant beim Nagelbeißen verletzt hätte, so Verteidiger Manfred Keller. 

„Meine Tochter hatte Angst vor ihm“
Der Anwalt spricht von einem reinen Indizienprozess. In dem nun an den zwei Verhandlungstagen zahlreiche Familienmitglieder und Freunde des Paares zu Wort kommen sollen. Allen voran die emotionale Aussage der Mutter der jungen Frau. Sie sagt klar: „Meine Tochter hatte Angst vor ihm.“ Der Prozess wird am Freitag fortgesetzt, wo auch ein Urteil fallen soll. Wegen Mordes droht lebenslange Haft.

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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