Halbe Million Schaden

Goldschmied wegen schweren Betrugs verurteilt

Oberösterreich
02.10.2025 12:30

Mehrere Arbeitgeber und zahlreiche Kunden soll ein 47-jähriger Goldschmied aus Linz über Jahre hinweg auf verschiedene Arten betrogen und bestohlen, außerdem hochwertigen Schmuck und Uhren veruntreut haben. Der Schaden übersteigt eine halbe Million Euro, am Donnerstag wurde er in Linz verurteilt.   

Uhren von Omega, Breitling oder Rolex, hochwertiger Goldschmuck und Edelmetall – für viele Objekte der Begierde, für andere täglichen Arbeitsgegenstand. So auch für den 47-jährigen Linzer Goldschmied, der sich am Donnerstag am Landesgericht Linz verantworten musste. 

Krumme Dinge
Doch anstatt die hochpreisigen Statussymbole in Zahlung zu nehmen, zu reparieren oder zu bewerten, soll der Beschuldigte mit den Gegenständen allerlei krumme Dinge gedreht haben. Angeklagt sind gewerbsmäßiger schwerer Betrug, Veruntreuung, gewerbsmäßiger schwerer Diebstahl und obendrein ein Vergehen gegen das Waffengesetz.

Wertgegenstände als Pfand
So soll er Wertgegenstände als Pfand genommen haben, die Klunker und Uhren aber teilweise selbst weiterversetzt haben – auf Kosten des Arbeitgebers. Andere Pfandgeschäfte habe er erfunden, das Geld aber selbst eingesteckt. In wieder anderen Fällen habe er sich direkt aus der Kassa bedient. Anderen Kunden habe er verpfändete Gegenstände trotz Zahlung vorenthalten. Sogar seiner eigenen Lebensgefährtin habe er beträchtliche Beträge herausgelockt. Der Angeklagte bekannte sich zu allen Vorwürfen geständig.

Dementsprechend kompliziert war die Bemessung der Schadensersatzforderungen und Privatbeteiligtenansprüche: Fünf Anwälte vertraten mehrere Geschädigte, darunter jene Unternehmen, bei denen der 47-Jährige gearbeitet hatte. Andere waren selbst als Zuschauer im Verhandlungssaal zugegen. 

Verteidiger Andreas Mauhart aber betont: Sein Mandant sei viel mehr naiv und ehrlich und habe sich mit den Taten keineswegs selbst bereichert. Vielmehr sei er selbst im Zuge eines Konkurses Betrüger aufgesessen. „Dann hat er sich von Personen Geld ausgeliehen, die keine Bank sind, und ihn eingeschüchtert, sodass er sehr hohe Zinsen gezahlt hat“, so der bekannte Anwalt.

Acht Monate in U-Haft
Acht Monate hatte der Angeklagte in U-Haft verbracht. Nun ist er bei Neustart beschäftigt, hat bereits Job-Angebote aus der Baubranche und als Goldschmied – diese Tätigkeiten wolle er aber trotz offensichtlich großer Kompetenz nie wieder ausüben. Ein Urteil soll bis Mittag fallen.

Teilbedingtes Urteil
Nach einiger Beratungszeit einigten sich Schöffen und Richterin schließlich auf ein Urteil: 33 Monate Haft, davon 11 Monate unbedingt. Weil der 47-Jährige bereits mehr als acht Monate in U-Haft abgesessen hatte, kam er nach der Verhandlung auf Bewährung frei. Zusätzlich wurden den Geschädigten rund 350.000 Euro zugesprochen, und 250.000 Euro wurden als verfallen erklärt – wie er das alles zurückzahlen soll, blieb offen.

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