Das ist kein Phänomen, das auf Österreich und den Sport beschränkt ist: Über das fast schon hasserfüllte Zwiegespräch zwischen SPD-Chef Sigmar Gabriel und der ZDF-Journalistin Marietta Slomka im November des Vorjahres reden sie in Deutschland noch immer.
Diese menschlichen Regungen sind durchaus verständlich: Für Persönlichkeiten, die immer siegen wollen, sind nach Niederlagen bohrende Fragen über die Ursachen eine Zumutung. Leider schlüpfen aber Sportler gelegentlich in die Rolle von Politikern, verbergen ihre Emotionen und zitieren auswendig gelernte Stehsätze - das geht sogar so weit, dass ihnen Pressebetreuer vor den Interviews die gewünschten Worte aufs Smartphone schicken.
Warum darf man nach einer Enttäuschung eigentlich nicht mehr Ärger zeigen, sondern muss etwa gekünstelt über die unendliche Schönheit des Lebens philosophieren?
Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird der Sport ähnlich steril wie die Politik.
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