Einzigartige Fotos

Damals im Bad: Bilder, die es nie mehr geben wird

Tirol
01.10.2025 16:22

Können Sie sich noch an die alten Zeiten im Schwimmbad erinnern? Was heute aus Sicherheitsgründen alles verboten ist, war einst gang und gäbe. Bilder zum Staunen aus einer spannenden Ausstellung im Stadtmuseum in Hall in Tirol.

Das Freibad in Hall steht unter Denkmalschutz. Der markante Sprungturm ist heute abgesichert, darf nur noch unter strengen Auflagen benutzt werden. Fotos von vollen Plattformen wie einst kann es also heute nicht mehr geben. Umso spannender die Bilder in der Ausstellung im Stadtmuseum Hall (noch bis 12. Oktober). Dort ist die Geschichte des in der NS-Zeit errichteten Bades spannend aufbereitet.

Der Sprungturm zur Zeit der Errichtung um 1940. Architekt Heinz Bauer – damals Bürgermeister von ...
Der Sprungturm zur Zeit der Errichtung um 1940. Architekt Heinz Bauer – damals Bürgermeister von Hall – war treibende Kraft.(Bild: StAH Bildarchiv Hall)
Das Bad nach der Eröffnung 1941. Mitten in den Feldern, von denen heute viele verbaut sind.
Das Bad nach der Eröffnung 1941. Mitten in den Feldern, von denen heute viele verbaut sind.(Bild: StAH Bildarchiv Hall)

„Freiwillige“ Arbeitsstunden fürs Bad
Nach dreijähriger Bauzeit wurde die Anlage 1941 eröffnet. Für den Bau musste die Bevölkerung „freiwillige“ Arbeitsstunden leisten. Für die Planung von Schwimmbecken und Sprungturm orientierte man sich an einem Vorlagenbuch: „Das Sportschwimmbad. Sportgerechte Schwimmbäder in Stadt und Land“ von Heinz Hermann. Das Buch erschien 1938 im Auftrag des „Propaganda-Ausschusses zur Förderung des Schwimmsports“ in Berlin.

In den 1960er Jahren wurde die Anlage aufgepeppt und dafür der Sprungturm und die Podeste bunt ...
In den 1960er Jahren wurde die Anlage aufgepeppt und dafür der Sprungturm und die Podeste bunt angemalt.(Bild: StAH Bildarchiv Hall)

Streit um den Sprungturm
Besonders bei Wettkampfveranstaltungen dienten sie den Nationalsozialisten als Bühne für ihre politische Propaganda. In Hall entschied man sich schließlich für eine Maximalvariante: ein 10 Meter hoher Sprungturm mit Wettkampfbecken, Wasserrutschbahn, Duschbrausen und Fußwaschrinne. Die Stadt- und Landespolitik wollte einen Bau mit überregionaler Wirkung. Beim Sprungturm orientierte man sich an einem Modell des „Reichsarchitekten“ Otto Immendorff. Das sorgte später für einen Streit ums Urheberrecht.

Stadtmuseum Hall

Die Ausstellung mit dem Titel „50-Meter- Becken, Sprungturm und ein Adler“ ist bis 12.10. zu sehen.  Jeweils Fr, 14-17 Uhr, Sa und So, 10 bis 17 Uhr.

Dieser ist Geschichte, nicht die Diskussion um den Reichsadler, der bis zur Generalsanierung des Bades 2023/24 über die Gäste wachte. Die Ausstellung – in der auch Zeitzeugen zu Wort kommen – ist ein gelungener Beitrag zur Erinnerungskultur.

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