Nach 20 Jahren

Darum kehrt Stadtchef Jury der Politik den Rücken

Kärnten
30.09.2025 16:01

Nach 20-jähriger Amtszeit verkündete der Kärntner Bürgermeister Josef Jury seinen plötzlichen Rücktritt. Die „Krone“ sprach mit ihm über die Gründe und wie es in der Künstlerstadt Gmünd nun weitergeht. 

Damit hat wohl niemand gerechnet: Plötzlich, unvermittelt und aus der Emotion heraus teilte Josef Jury (LJJ) seinen Rücktritt als Bürgermeister mit und sorgte für Sprachlosigkeit bei seinen blauen Parteikollegen und den anderen Gemeinderatsmitgliedern (wir berichteten).

Der Abschied aus der Politik hat freilich Gründe. „Irgendwann ist das Fass voll. Und dann reicht nur ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt“, spricht Jury im „Krone“-Gespräch auch Anfeindungen in der jüngsten Vergangenheit an. Denn auch die umstrittene geplante Wasserstoff-Forschungsanlage sorgte für heftige Diskussionen und mächtigen Gegenwind vonseiten der Bevölkerung.

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Man hat mit Anfeindungen zu kämpfen, die unter die Gürtellinie gehen! Diese Negativität nimmt überhand. Und das macht etwas mit einem Menschen.

Bürgermeister Josef Jury, (LJJ)

„Negativität nimmt überhand“
„Man will die Stadt weiterentwickeln, Arbeitsplätze schaffen. Und dann werden immer mehr destruktive Kräfte laut. Man hat mit Anfeindungen zu kämpfen, die unter die Gürtellinie gehen! Diese Negativität nimmt überhand. Und das macht etwas mit einem Menschen. Wenn es dann auch bis in das Privatleben zu spüren ist, muss man die Reißleine ziehen. Und das hat man auch nicht nötig!“, spricht der 63-Jährige offen.

Jury verabschiedet sich mit „gutem Gewissen“. „Ich weiß, dass die Stadt gut aufgestellt ist. Bürgernähe, etwas Positives zu bewirken – das war mir immer wichtig.“

Jury tritt nach 20 Jahren als Bürgermeister „mit einem weinenden und lachenden Auge“ zurück. ...
Jury tritt nach 20 Jahren als Bürgermeister „mit einem weinenden und lachenden Auge“ zurück. Claus Faller (LJJ) übernimmt bis zur Wahl den Chefsessel.(Bild: zVg)

Wahl steht bevor 
Zur Bürgermeisterwahl 2027 wäre der ehemalige Nationalratsabgeordnete für FPÖ und BZÖ sowieso nicht mehr angetreten. Nun sucht die Stadt früher als gedacht einen neuen Ortschef: „Für Jänner 2026 ist die Wahl angedacht.“ Bis dorthin wird sein Parteikollege und der erste Vize-Chef Claus Faller die Geschäfte übernehmen. „Claus ist seit 20 Jahren mein treuer Begleiter, er wird als Bürgermeister kandidieren.“

Langweilig wird es Jury nach der Politik nicht: „Ich bin auch noch leidenschaftlicher Bäckermeister meiner Patisserie Robert in Spittal.“

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