Knapp ein Jahr nach dem grausamen Tod einer jungen Mutter in Kennelbach (Vorarlberg) muss sich ab Donnerstag ein 26-jähriger Spanier vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, in der Nacht auf den 4. September 2024 seine 25-jährige Lebensgefährtin erschlagen zu haben.
Es war ein Verbrechen, das ganz Vorarlberg erschütterte. Laut Vorwurf der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte seine Lebensgefährtin mit einem noch unbekannten länglichen Gegenstand mehrfach mit voller Wucht gegen Kopf und Gesicht geschlagen haben. Ihre Leiche wurde wenig später am Ufer der Bregenzerach entdeckt.
Der Mann sitzt seit fast einem Jahr in U-Haft – und streitet jede Tatbeteiligung ab. Direkte Zeugen gibt es nicht, der Fall ist daher ein heikler Indizienprozess. Laut Staatsanwaltschaft sollen vor allem Telefondaten des Beschuldigten schwer wiegen. 19 Zeugen sind geladen, den Vorsitz führt Richter Theo Rümmele. Nur wenige Stunden vor der Bluttat soll es laut Gerichtspressesprecher Dietmar Nußbaumer einen heftigen Streit zwischen dem Paar gegeben haben.
Diebstahl, Drogen, psychische Probleme
Brisant: Schon zuvor war der Spanier wegen häuslicher Gewalt auffällig geworden – ein Betretungsverbot für die gemeinsame Wohnung stand bereits in seiner Akte. Ein psychiatrisches Gutachten bescheinigt dem 26-Jährigen eine Persönlichkeitsstörung sowie massive Drogen- und Alkoholprobleme. Zur Tatzeit sei er nur eingeschränkt zurechnungsfähig gewesen. Auch in seiner Heimat Spanien war er kein unbeschriebenes Blatt – dort wurde er bereits zweimal wegen Diebstahls verurteilt.
Kennengelernt hatte sich das Paar 2017 in Barcelona. Zwei Kinder entstammen der Verbindung. Bei einem Schuldspruch wegen Mordes drohen dem Angeklagten bis zu 20 Jahre Haft oder lebenslänglich. Der Prozess startet am Donnerstag um 9 Uhr im Schwurgerichtssaal Feldkirch. Weiter verhandelt wird am Freitag ab 10 Uhr – ein Urteil wird noch am selben Abend erwartet.
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