Eine Explosion ausgelöst hat ein Jugendlicher, der in der Nacht auf Samstag in Kärnten auf den Container eines Zugwaggons geklettert und dabei in die Hochspannungsleitung geraten ist. Der 15-Jährige wurde bei diesem Vorfall schwer verletzt.
Mehrere Jugendliche im Alter von 15 bis 16 Jahren waren am Samstag, gegen 2 Uhr, nach einer Veranstaltung in Kärnten auf dem Nachhauseweg. Sie gingen dabei entlang eines Bahnbegleitweges in Maria Saal.
Auf Dach des Containers gehantelt
Zwei der beiden jungen Männern kam die Idee, einen Waggon zu besteigen. „Im Zusammenwirken gelang es den beiden, den Höhenunterschied zu überwinden, und einer der beiden hantelte sich auf das Dach des Containers. Der zweite Jugendliche blieb im Kupplungsbereich stehen“, schildert die Polizei.
Kurz darauf kam es zur Explosion. „Der junge Mann dürfte vermutlich mit seinem Körper in den Stromkreis der Hochspannungsoberleitung geraten sein“, erklären die Ermittler weiter. Er kam schwer verletzt am Dach des Containers zu liegen. Der zweite Jugendliche blieb unverletzt.
Leichtsinnige Taten wie diese bringen Jugendliche in Gefahr. Sie spielen mit ihrem Leben. Diese Oberleitungen führen 15.000 Volt!
Rosanna Zernatto-Peschel, ÖBB
Die anderen Jugendlichen, die einige Meter entfernt in der Dunkelheit gingen, bemerkten das Besteigen des Waggons nicht, nahmen aber die Explosion wahr und alarmierten darauf sofort die Einsatzkräfte.
Sofortige Sperre veranlasst
Sofort wurde die Sperre des Zugverkehrs veranlasst. „Das Betreten der Gleise war bis zum Eintreffen und der Freigabe des Einsatzleiters der ÖBB aufgrund des enormen Gefahrenpotenzials vorerst nicht möglich“, heißt es weiter. „Die Hochspannungsleitung wurde geerdet.“ Der Verletzte wurde danach mit Unterstützung der anwesenden Polizisten und Feuerwehren vom Dach des Containers geborgen und vor Ort vom Notarzt sowie dem Rettungsdienst erstversorgt.
Verletzter ins Klinikum Graz geliefert
Der 15-Jährige aus dem Bezirk Klagenfurt Land wurde in den Schockraum des Klinikums Klagenfurt gebracht und aufgrund seiner lebensbedrohlichen Verletzungen weiter ins Uniklinikum Graz verlegt. Die vor Ort anwesenden Personen wurden vom KIT-Team des Roten Kreuzes betreut. Im Einsatz standen die Feuerwehren Maria Saal, St. Michael/Zollfeld und Stegendorf.
ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel mahnt: „Gleise sind kein Spielplatz! Kommt man der stromführenden Oberleitung zu nahe, kann per Lichtbogen ein Spannungsüberschlag stattfinden. Der Stromkreis wird geschlossen, der Strom fließt dann in einer Stärke von 30.000 Ampere durch den Körper. Das ist das 2500-fache des Haushaltsstroms!“