GUTEN MORGEN

Haut und Haar bedeckt | Aufreibender Job

Haut und Haar bedeckt. Als „Wutlehrerin“ wurde sie bekannt im ganzen Land, ihr Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“ schlug höchste Wellen. Seit Jahren schreibt Susanne Wiesinger einmal in der Woche eine Kolumne in der „Krone“ – unter dem sehr passenden Titel „Harte Schule“. Denn Wiesinger unterrichtet nach einem Intermezzo im Bildungsministerium längst wieder – in im wahrsten Sinne des Wortes „harten“ Schulen in Wien. In ihrer heutigen Kolumne setzt sich Wiesinger natürlich mit dem jetzt beschlossenen Kopftuchverbot in den Schulen auseinander, bekanntlich sollen ab dem nächsten Jahr muslimische Mädchen bis 14 nicht mehr mit Kopftuch in die Klassen kommen dürfen. Wiesinger findet das gut. Sie schreibt, sie habe vor Jahren eine islamische Religionslehrerin gefragt, weshalb eine Verhüllung von Haar und Körper ausschließlich für Frauen gelte. Und sie habe als Antwort einen Verweis auf eine Koran-Sure bekommen, wonach jegliches Stück Haut und Haar bedeckt sein muss, „sobald Männer anwesend sind, die nicht zur Familie gehören“. Darüber hinaus sollte die Frau ihre Augen niederschlagen, um Männerblicken zu entgehen. Das will nicht nur Lehrerin Wiesinger nicht hinnehmen!

Aufreibender Job. „In Österreich gilt das Gleichbehandlungsgesetz. Also haben 6- bis 14-jährige Mädchen das Recht, sich ebenso frei entwickeln zu dürfen wie ihre männlichen Klassenkameraden“, schreibt Susanne Wiesinger. Verhülle dich, sonst könntest du deine Klassenkameraden auf dumme Gedanken bringen, sei das falsche Signal. „Auch, weil es Burschen aus der Verantwortung nimmt, nicht übergriffig zu werden“, betont die Lehrerin und Autorin. Denn „Ich habe sie belästigen müssen, sie war halb nackt“, dürfe weder ein Argument noch eine Entschuldigung sein. Freilich weiß die „an der Front“ tätige Lehrerin, dass das Kopftuchverbot gerade an Mittelschulen und Gymnasien auch Widerstand erzeugen wird. Sie weist darauf hin: „Wir Lehrer werden hier starke Rückendeckung von unseren Vorgesetzten brauchen. Minister Wiederkehr hat diese zugesagt. Wir werden ihn beim Wort nehmen.“ Das wird notwendig sein – sonst werden die Lehrer in ihrem ohnehin aufreibenden Job noch weiter zerrieben.

Kommen Sie gut durch den Freitag!

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