Kollektive Bonuszahlungen für die Ärzte sind vorgesehen, wenn „es bei den Folgekosten zu günstigeren Entwicklungen als in anderen Bundesländern“ kommt. Allerdings gibt es in der Zielvereinbarung den Punkt „Bonus-Malus-Anreizsystem.“ Da heißt es unter anderem wörtlich: „Individuelle Bonuszahlungen für effiziente Ärzte, wobei die Effizienz maßgeblich von den veranlassten Heilmittelkosten abhängt.“
Leistungen wie bisher sollen erhalten bleiben
„Dieses Kriterium gibt es“, bestätigt Stöger. „Wobei Effizienz ein weites Gebiet umfasst: zum Beispiel die richtige Therapie im Gesamtzusammenhang, Organisation der Ordination und vieles mehr. Aber auch die Medikation ist ein Punkt darunter.“ Heißt das, dass das Einsparen von Arzneien doch auch einzelnen Ärzten Prämien bringt? Stöger räumt ein: „Das kann es geben, dass der eine oder andere einen Vorteil dadurch haben kann.“ Aber er legt Wert darauf, dass auf jeden Fall dieselbe Leistung wie bisher erhalten bleiben soll und weiterhin Arzneien nach medizinischer Notwendigkeit verschrieben werden.
Individuelle Prämien nur eine angedachte Idee
Für Direktor Felix Wallner von der oberösterreichischen Ärztekammer sind die individuellen Prämien nur eine angedachte Idee, die das Gesundheitministerium vorgeschrieben hat. „Es ist nicht geplant, den Passus auch umzusetzen. Wir hätten auch keine Freude damit.“
Ärztesprecher Dr. Oskar Schweninger sagt zur Zielvereinbarung: „Es gibt in Oberösterreich kein Bonus-Malus-System. Kein Arzt wird bei uns bestraft, wenn er Medikamente verschreibt aber auch keiner belohnt, wenn er es nicht tut.“
Symbolfoto: AP
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