Auf eine alarmierende Entwicklung macht Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP), aufmerksam. Demnach nehmen bei jungen Menschen Suizidgedanken zu. Gründe gibt es mehrere.
Krisen, wohin man schaut, enormer Leistungsdruck und dazu noch die unendlich vielen Einflüsse durch soziale Medien. All das geht nicht spurlos an der Jugend vorbei, wie Barbara Haid, Präsidentin des Österreichischen Bundesverbandes für Psychotherapie (ÖBVP), am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Innsbruck aufzeigte.
Rasche Hilfe in psychischen Krisen bieten unter anderem:
Die Psychotherapeutin verweist auf Erhebungen, die einen dramatischen Anstieg von Suizidgedanken und Suizidversuchen bei Jugendlichen und Kindern dokumentieren. Unter anderem wurden dafür österreichweit 15.000 Schülerinnen und Schüler sowie 100 Psychotherapeuten befragt. „Diese Entwicklungen sind keinesfalls nur Nachwirkungen von Corona“, betonte die ÖBVP-Präsidentin. Die Pandemie sei das Brennglas gewesen, das Fehlentwicklungen gut sichtbar gemacht habe.
Probleme erkannt, aber Ausweg nicht gesehen
Vielen jungen Menschen sind die psychischen Belastungen durchaus bewusst, wie Haid ausführt: „Jugendliche realisieren, dass soziale Medien einen negativen Einfluss auf sie haben, doch sie können nicht selektiv mit diesen Medien umgehen.“ Erwachsene seien gefordert, der Jugend ein gutes Vorbild zu sein und Unterstützung anzubieten.
Als Beitrag dazu wurde heuer erstmals in Österreich nach dem Vorbild der USA der „Yellow September“ ausgerufen. Der Aktionsmonat wird dazu genutzt, auf psychische Gesundheit und Hilfe in Krisenzeiten aufmerksam zu machen. „Es gibt zahlreiche Anlaufstellen für Hilfesuchende“, rufen Christian Haring, Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Suizidprävention, und Tirols Gesundheitslandesrätin Cornelia Hagele auf, diese zu nutzen. Hagele kündigt zudem einen Ausbau der Kinderpsychiatrie an.
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