Jetzt schießen sich die Fans auf den eigenen Trainer ein. Zumindest sind die Transparente, die die Augsburg-Anhänger am Freitag während des Spiels gegen Dortmund affichiert haben, kaum fehlinterpertierbar. Mutmaßlicher Adressat: Coach Sandro Wagner.
„Große Worte, keine Taten – wie lange wollt ihr noch warten?“ Oder: „Personenkult und Marketingwahn – das sind nicht unsere Werte!“ Oder: „Imagewechsel vollbracht: Von der grauen Maus zur Schießbude der Liga.“ Ja, die Augsburg-Fans gingen hart ins Gericht. Mit dem eigenen Verein. Und mutmaßlich mit dem eigenen Trainer. Auch wenn der, Sandro Wagner, später im Sky-Interview zurecht meinte, seinen Namen in den Spruchbändern nicht explizit gelesen zu haben. Dennoch: Mit Wagner hatte Augsburg zu Saisonbeginn eine wortgewaltige, polarisierende Persönlichkeit gehört. Seine Sprüche dominieren gern die Schlagzeilen. Die Punkteausbeute passt mit dem „Personenkult“, wie es die Fans nennen, nicht zusammen. Und das schmeckt den Hardcore-Supportern offenbar gar nicht.
Pleiten über Pleiten
Vorige Woche 0:6 gegen Leipzig, unter der Woche das Aus im DFB-Cup gegen Bochum und gestern mit 0:1 gegen Dortmund die nächste Niederlage. Rein sportliche konnte das „Graue Maus“-Image bislang gar nicht abelegt werden.
Das Goldtor für Dortmund gelang Serhou Guirassy (37. Minute). Marcel Sabitzer kam beim BVB erst in der letzten Viertelstunde zum Einsatz. Durch den vierten Pflichtspielsieg in Serie schoben sich die Dortmunder zumindest vorübergehend auf Tabellenplatz zwei. Augsburg kassierte die siebente Niederlage in den vergangenen neun Partien, Trainer Sandro Wagner ist angezählt.
„Natürlich schade“
Jetzt brodelt‘s. Den Spruchbändern während des Spiels folgte ein gellendes Pfeifkonzert nach Schlusspfiff. Im Sky-Interview nach dem Spiel auf die Fan-Spruchbänder angesprochen, meinte Wagner, dass er seinen Namen nicht gelesen habe. „Ich muss natürlich sagen, dass der Unmut der Zuschauer da ist, wenn die Ergebnisse nicht da sind, das ist ganz normal, Punkt.“ Und weiter: „Es ist natürlich schade. Ich sehe jetzt nicht meinen Namen. Aber grundsätzlich ist es schade, wenn die Zuschauer nicht zufrieden sind.“
Eine gemütliche Woche dürfte Sandor Wagner nicht bevorstehen.
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