Starkes Nachbeben

Afghanistan: Zahl der Todesopfer steigt auf 1400

Ausland
02.09.2025 17:20

Mehr als 1400 Tote, 3000 Verletzte und 5000 zerstörte Häuser gibt es nach dem verheerenden Erdbeben in Afghanistan zu beklagen. Das Beben der Stärke 6 hatte sich in der Nacht auf Montag in der Nähe der Großstadt Jalalabad im Osten Afghanistans ereignet. Am Dienstag erschütterte ein Nachbeben der Stärke 5,2 die betroffene Region.

Nach dem jüngsten Nachbeben seien noch keine neuen Opfer oder Schäden gemeldet worden, sagte der Chef der Katastrophenbehörde der Provinz Kunar, Ehsanullah Ehsan. Das Epizentrum des Nachbebens, das laut der US-Erdbebenbehörde (USGS) die Stärke 5,2 hatte, lag nur wenige Kilometer entfernt von dem des schweren Bebens mit Stärke 6,0, das in der Nacht auf Montag nahe der Großstadt Jalalabad Tausende Familien in Panik versetzt und mindestens 1411 Menschen in den Tod gerissen hatte. Über 3000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte ein Sprecher der Taliban-Regierung am Dienstag mit.

Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist weiterhin unklar. Rettungskräfte haben Probleme, in entlegene Gebiete der ohnehin nur schwer zugänglichen Gebirgsregion an der Grenze zu Pakistan zu gelangen.

Bilder des Unglücks:

Beschädigte Straßen, anhaltende Nachbeben und die abgelegene Lage vieler Dörfer behindern die ...
Beschädigte Straßen, anhaltende Nachbeben und die abgelegene Lage vieler Dörfer behindern die Lieferung von Hilfsgütern erheblich, hieß es in einem Lagebericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO).(Bild: EPA/STRINGER)
Viele Menschen harrten aus Angst vor Nachbeben im Freien aus.
Viele Menschen harrten aus Angst vor Nachbeben im Freien aus.(Bild: EPA/STRINGER)
Das Beben der Stärke 6 hatte sich in der Nacht auf Montag in der Nähe der Großstadt Jalalabad im ...
Das Beben der Stärke 6 hatte sich in der Nacht auf Montag in der Nähe der Großstadt Jalalabad im Osten Afghanistans ereignet. Zahlreiche der oft nur aus Lehm und Steinen gebauten Häuser konnten nicht standhalten.(Bild: AP/Wahidullah Kakar)
Mehr als 12.000 Menschen sind von dem Beben direkt betroffen.
Mehr als 12.000 Menschen sind von dem Beben direkt betroffen.(Bild: EPA/STRINGER)
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(Bild: AP/Wahidullah Kakar)
(Bild: EPA/STRINGER)
(Bild: AP/Wahidullah Kakar)
(Bild: EPA/STRINGER)
(Bild: EPA/STRINGER)
(Bild: EPA/SAMIULLAH POPAL)
(Bild: EPA/STRINGER)

Soldaten entsandt
Viele der verschütteten engen Straßen müssten erst geräumt werden, es werden zahlreiche weitere Todesopfer vermutet. Soldaten wurden in das Gebiet entsandt, um Hilfe zu leisten und für Sicherheit zu sorgen. Rettungskräfte versuchen nach Angaben eines UNO-Vertreters, Tierkadaver rasch zu beseitigen, um das Risiko einer Verunreinigung der Wasserressourcen zu minimieren. Auch Dorfbewohner beteiligten sich an der Suche. Teilweise räumten sie mit bloßen Händen die Trümmer einfacher Lehm- und Steinhäuser weg, um Verschüttete zu befreien. Die Toten, darunter auch Kinder, wickelten sie in weiße Tücher und begruben sie nach einem Gebet. Medizinisches Personal tröstete diejenigen, die alles verloren haben.

Tausende Kinder in Gefahr
UNICEF warnte, dass Tausende Kinder in Gefahr seien. Der Vertreter des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen in Afghanistan, Tadschudin Ojewale, kündigte Lieferungen von Medikamenten, warmer Kleidung, Zelten und Planen für Notunterkünfte sowie Hygieneartikel wie Seife, Waschmittel, Handtücher, Damenbinden und Wasserkübeln an.

„Exponentieller Anstieg“ bei Zahl der Opfer erwartet
Die Europäische Union und andere Nationen wie China, die Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan und der Iran sagten Hilfe zu. Diese war jedoch noch nicht eingetroffen. Großbritannien stellt umgerechnet 1,15 Millionen Euro zur Verfügung, Indien lieferte 1000 Zelte und brachte 15 Tonnen Lebensmittel auf den Weg. „Wir gehen davon aus, dass die Zahl der betroffenen Menschen möglicherweise fast Hunderttausende erreichen könnte“, sagte der UNO-Koordinator für humanitäre Hilfe in Afghanistan, Indrika Ratwatte, von Kabul aus Journalisten in Genf. Er erwarte einen „exponentiellen“ Anstieg der Toten- und Verletztenzahlen.

Die Region sei zwar dünn besiedelt, „aber da es in der Nacht passiert ist, haben alle geschlafen“, weshalb er mit einer „viel höheren“ Opferzahl rechne. Zudem habe das Erdbeben viele Erdrutsche und Felsstürze ausgelöst, wodurch der Zugang erschwert werde. „Die größte Herausforderung ist, diese entlegenen Gebiete zu erreichen, weil die Zufahrtsstraßen extrem beschädigt wurden“, sagte Ratwatte.

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