Zehn Jahre nach der großen Fluchtbewegung bekräftigte Angela Merkel in einem Podiumsgespräch mit der deutschen „Augsburger Allgemeine“ einmal mehr ihre Politik des „Wir schaffen das“. „Ich sehe es nicht kritisch, dass wir die Menschen zu uns gelassen haben“, sagt die ehemalige Bundeskanzlerin.
Es ist einer der seltenen Auftritte der langjährigen, ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin auf der großen Bühne. Zehn Jahre nach der großen Fluchtbewegung 2015 und nach ihrem geschichtsträchtigen Sager „Wir schaffen das“ ließ Angela Merkel die damaligen Entscheidungen bei einem Podiumsgespräch mit Journalisten der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ Revue passieren.
„Riesige Anstrengung“
Der ehemalige, österreichische Bundeskanzler Werner Faymann rief als einer der Ersten an und wollte wissen, wie Deutschland handeln wird. Obwohl sie damals wusste, dass die Migrationswelle „eine riesige Anstrengung werden würde“, habe sie sich gefragt, was die Alternative zu dem Öffnen der Grenzen gewesen wäre.
„Sehe es nicht kritisch“
„Hätten wir Wasserwerfer auf die Menschen richten sollen?“, fragt sie ins Publikum. Insofern reüssiert sie: „Ich sehe es nicht kritisch, dass wir die Menschen zu uns gelassen haben. Ich sehe ,Wir schaffen das‘ nicht kritisch“.
„Es sollte mit unseren Werten vereinbar sein“
Bei allen Problemen, die die Flüchtlingswelle mit sich gebracht hat, ist sie sich heute trotzdem sicher: „Ich wollte es so tun, dass es mit unseren Werten vereinbar ist.“ Obwohl sie verstehe, dass die Menschen nach Schlagzeilen wie nach Aschaffenburg, wo ein ausreisepflichtiger Afghane einen zweijährigen Jungen tötete, „sauer“ seien, müsse man sich in einer vergleichbaren Situation wie 2015 fragen, „ob die Reden zu Menschenrechten nur schöne Sonntagsreden waren oder ob wir auch versucht haben, ein bisschen danach zu handeln“. Es folgt großer Applaus im Saal.
Frau Merkel, haben wir es geschafft?
Ob wir es geschafft haben? Merkel, die 16 Jahre lang Deutschland führte, hebt die „riesige Leistung“, die vollbracht wurde, hervor. „Wir haben vieles geschafft – aber wir haben noch vieles zu tun“, sagt sie.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.