Für eine Volksschule in Baden in Niederösterreich wird ein Turnlehrer gesucht. Dass die Voraussetzung dafür unter anderem Englisch- und Türkischkenntnisse sind, lässt im St. Pöltner Regierungsviertel die Zornesader schwellen – und nicht nur bei FPÖ-Politikern.
Hohe Anforderungen stellt die Praxisvolksschule der Pädagogischen Hochschule Baden an ihre Turnlehrer. In der Ausschreibung für eine Teilzeitstelle werden unter anderem gute Englisch- und Türkischkenntnisse verlangt.
Unterrichtssprache Deutsch
Das „polyglotte“ Anforderungsprofil lässt in der Landespolitik die Wogen hochgehen. „Die Unterrichtssprache an unseren Volksschulen ist Deutsch“, wettert Helmut Fiedler, FPÖ-Bildungssprecher im Landtag: „Diese Ausschreibung stellt eine Diskriminierung der eigenen Bevölkerung dar.“ Und auch ÖVP-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner stellt klar: „In heimischen Schulen soll Deutsch gelernt und nicht Türkisch gesprochen werden.“
Der Fokus sollte auf pädagogischer Qualifikation und Deutschkompetenz liegen, da diese für die Vermittlung des Lehrplans und die Integration der Schüler entscheidend sind.
Helmut Fiedler, Bildungssprecher der FPÖ im Landtag
Bild: FPÖ NÖ
Dem Ministerium unterstellt
Zudem betont man in der NÖ-Bildungsdirektion, derartige Fremdsprachenkenntnisse seien bei Sportpädagogen im weiten Land üblicherweise nicht Teil der Ausschreibung. Erforderlich sind lediglich gute Deutschkenntnisse. Allerdings: Die Praxisvolksschule in Baden unterstehe – da zur Hochschule gehörend – dem Bildungsministerium.
Der Bildungsminister hat diesen Unsinn so rasch wie möglich zu korrigieren.
Matthias Zauner, Landesgeschäftsführer der ÖVP
Bild: Anna Schuecker
Korrektur angeordnet
Und dort ist man nach „Krone“-Anfrage über die Stellenausschreibung auch nicht glücklich. Die Formulierung sei „nicht exakt juristisch“, da gesetzliche Erfordernisse (Deutsch) mit „Wunschkriterien“ (Türkisch und Englisch) vermischt worden seien. „Der Rektor der Hochschule wurde angewiesen, die Ausschreibung zu korrigieren“, erklärt ein Sprecher.
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