100 Euro zu wenig?

Höhere Prämien für die steirischen Almbauern

Steiermark
09.08.2025 07:00

Sie bestimmen die Kulisse unserer Landschaft und bieten hervorragende Tierhaltung für Rind, Schaf und Co. – aber die Almbewirtschafter brauchen Hilfe. Die steirische Agrar-Landerätin Simone Schmiedtbauer hat aus gegebenem Anlass einen Maßnahmenkatalog erstellt und fordert unter anderem mehr Geld für die Landwirte.

Eine Alm zu bewirtschaften bedeutet immensen Aufwand, der vielen Wanderern, Mountainbikern und Naturgenießern sicher nicht bewusst ist. Das zeigt sich allein schon bei den Abfallmengen, die jährlich auf den Weiden (und in Folge lebensbedrohend in den Mägen der Rinder) landen: 1200 Säcke voll mit Müll wie Aludosen, Jausenpapierl oder Hundekotsackerl werden jedes Jahr aufgesammelt; aus sensiblen Regionen, wo gar kein Mist sein sollte.

Der Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer mit dem Ehrenkodex für mehr Sauberkeit auf ...
Der Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer mit dem Ehrenkodex für mehr Sauberkeit auf der Alm – für jene, bei denen der Hausverstand aussetzt.(Bild: Pail Sepp)

Das leidige Müllproblem, das mühevolle Pflegen der Almen (sie würden ganz schnell zuwachsen, würde man nicht unerwünscht sprießende Bäume und Sträucher konsequent auch von Steillagen entfernen!) und die fehlende Wertschätzung: All das lässt Almbewirtschafter immer öfter das Handtuch werfen.

Zitat Icon

Die steirischen Almen sind von Gottes Hand gemacht, von Bauernhand gepflegt, sie gehören zu unserer Identität. Es gilt, sie zu erhalten!

Simone Schmiedtbauer, Agrarlandesrätin

Das untermauern Fakten: Wurden im Jahr 2015 noch 1688 steirische Almen verzeichnet, lag die Zahl 2023 mit 1639 (-2,9 Prozent) spürbar darunter. Vor zehn Jahren wurden noch 44.406 Rinder aufgetrieben, ebenfalls 2023 waren es mit 41.431 um fast sieben Prozent weniger. „Dabei ist das die artgerechteste und schönste Form der Tierhaltung überhaupt“, so Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer. Die noch ein weiteres Schreckgespenst über heimischen Almen schweben sieht: Wegen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU „soll es künftig nur noch ein Single-Budget für alle Bereiche geben“. Das heißt, was ursprünglich an Geldern nur für Agrarpolitik gedacht war, könnte abfließen – eine Katastrophe. „Förderungen für Almwirtschaft könnten da untergehen.“

Maria und Sohn Peter Raith bewirtschaften bei Passail noch eine wunderschöne Alm
Maria und Sohn Peter Raith bewirtschaften bei Passail noch eine wunderschöne Alm(Bild: Pail Sepp)

Schmiedtbauer hat drei Maßnahmen zur Unterstützung der Almwirtschaft ausgegeben: mehr Förderung für jedes aufgetriebene Tier (derzeit 100 Euro) sowie höhere Ausgleichszahlungen für Bauern in schwierigen Lagen. Zudem soll eine Studie die Wertschöpfung der Almen analysieren und so Bauern die richtige Wertschätzungen verleihen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
kein Artikelbild
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt