Sie bestimmen die Kulisse unserer Landschaft und bieten hervorragende Tierhaltung für Rind, Schaf und Co. – aber die Almbewirtschafter brauchen Hilfe. Die steirische Agrar-Landerätin Simone Schmiedtbauer hat aus gegebenem Anlass einen Maßnahmenkatalog erstellt und fordert unter anderem mehr Geld für die Landwirte.
Eine Alm zu bewirtschaften bedeutet immensen Aufwand, der vielen Wanderern, Mountainbikern und Naturgenießern sicher nicht bewusst ist. Das zeigt sich allein schon bei den Abfallmengen, die jährlich auf den Weiden (und in Folge lebensbedrohend in den Mägen der Rinder) landen: 1200 Säcke voll mit Müll wie Aludosen, Jausenpapierl oder Hundekotsackerl werden jedes Jahr aufgesammelt; aus sensiblen Regionen, wo gar kein Mist sein sollte.
Das leidige Müllproblem, das mühevolle Pflegen der Almen (sie würden ganz schnell zuwachsen, würde man nicht unerwünscht sprießende Bäume und Sträucher konsequent auch von Steillagen entfernen!) und die fehlende Wertschätzung: All das lässt Almbewirtschafter immer öfter das Handtuch werfen.
Die steirischen Almen sind von Gottes Hand gemacht, von Bauernhand gepflegt, sie gehören zu unserer Identität. Es gilt, sie zu erhalten!
Simone Schmiedtbauer, Agrarlandesrätin
Bild: Jauschowetz Christian
Das untermauern Fakten: Wurden im Jahr 2015 noch 1688 steirische Almen verzeichnet, lag die Zahl 2023 mit 1639 (-2,9 Prozent) spürbar darunter. Vor zehn Jahren wurden noch 44.406 Rinder aufgetrieben, ebenfalls 2023 waren es mit 41.431 um fast sieben Prozent weniger. „Dabei ist das die artgerechteste und schönste Form der Tierhaltung überhaupt“, so Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer. Die noch ein weiteres Schreckgespenst über heimischen Almen schweben sieht: Wegen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU „soll es künftig nur noch ein Single-Budget für alle Bereiche geben“. Das heißt, was ursprünglich an Geldern nur für Agrarpolitik gedacht war, könnte abfließen – eine Katastrophe. „Förderungen für Almwirtschaft könnten da untergehen.“
Schmiedtbauer hat drei Maßnahmen zur Unterstützung der Almwirtschaft ausgegeben: mehr Förderung für jedes aufgetriebene Tier (derzeit 100 Euro) sowie höhere Ausgleichszahlungen für Bauern in schwierigen Lagen. Zudem soll eine Studie die Wertschöpfung der Almen analysieren und so Bauern die richtige Wertschätzungen verleihen.
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