Um im Vorfeld jegliche Form der Kontamination bei der Suche nach extraterrestrischem Leben zu vermeiden, werden die Reinräume regelmäßig mit speziellen Chemikalien gereinigt und bei Überdruck gehalten. Bei der Bekämpfung von Fremdkörpern werden zudem ultraviolettes Licht und Hitze eingesetzt, die Arbeiter müssen Spezialanzüge (kleines Bild) tragen.
Bakterium in zwei Reinräumen nachgewiesen
Dennoch haben deutsche und US-Forscher das beerenförmige Bakterium Tersicoccus phoenicis nun an zwei Orten nachgewiesen, die zudem 4.000 Kilometer voneinander entfernt sind: im Kennedy Space Center (USA) und im ESA-Raumfahrtzentrum in Kourou in Französisch-Guyana.
Zwar finden sich trotz aller Sicherheitsvorkehrungen immer wieder Mikroben in den Reinräumen. Allerdings konnte bisher noch kein Organismus an zwei unterschiedlichen und weit voneinander entfernten Orten nachgewiesen werden. Die lediglich etwas mehr als einen Mikrometer (ein Tausendstel Millimeter) großen Bakterien können sich demnach gut an die in den Reinräumen vorherrschenden extremen Umweltbedingungen anpassen.
Erstmals in Florida entdeckt
Seinen Beinamen hat das Bakterium seinem allerersten Fundort zu verdanken. Während der "Vorname" auf die lateinischen Begriffe "tersus" (für rein oder sauber) und "coccus" (für Beere) zurückgeht, bezieht sich der Beiname "Phoenicis" auf die Marssonde "Phoenix", die sich im Kennedy Space Center in Florida im Bau befand, als das Bakterium erstmals gefunden wurde.
Die Forscher sind sich derzeit aber noch nicht sicher, ob Tersicoccus phoenicis nur in Reinräumen vorkommt oder auch woanders und bisher einfach einer Entdeckung entkommen konnte.
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