Anrainer sehr besorgt

Wegen Song Contest 200 Flüge pro Tag befürchtet

Tirol
24.07.2025 20:00

Kommt der Eurovision Song Contest nach Tirol? Diese Entscheidung muss erst getroffen werden – doch betroffene Anrainer in Innsbruck rechnen sich schon aus, welche Folgen das für den Flugverkehr bedeuten würde.

Noch ist die Entscheidung nicht gefallen, wo der nächste ESC stattfinden wird: Wien oder Innsbruck. Doch die Was-wäre-wenn-Fragen werden wohl, bis die Entscheidung gefallen ist, in den Köpfen so einiger umhergeistern.

So blickt der Verein Anrainerschutzgemeinschaft Innsbruck Airport – kurz AIA – sorgenvoll Richtung Musikspektakel. Der Verein rechnet vor: Bei 500.000 Besuchern könnten 200.000 mit dem Flugzeug ab- und anreisen, das wären also 400.000 Passagiere. Bei einer Belegung von 125 pro Flugzeug ergibt das 3200 Flugbewegungen. Verteilt auf 16 Tage sind das im Mittel 200 Flüge pro Tag. Bei 13 Stunden Betriebszeit also alle drei bis vier Minuten ein Flug.

Der Flughafen Innsbruck kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriösen Angaben zu einer ...
Der Flughafen Innsbruck kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriösen Angaben zu einer Erhöhung des Flugverkehrs machen.(Bild: Birbaumer Christof)
Beim Flughafen würden erst die Planungen beginnen, wenn Innsbruck tatsächlich den ESC-Zuschlag ...
Beim Flughafen würden erst die Planungen beginnen, wenn Innsbruck tatsächlich den ESC-Zuschlag erhält.(Bild: Birbaumer Christof)

Flughafen ist noch zurückhaltend
Ist diese Rechnung realistisch? Die „Krone“ hat beim Innsbrucker Flughafen nachgefragt und folgendes Statement erhalten: „Zum jetzigen Zeitpunkt kann noch keine seriöse Einschätzung darüber gemacht werden, wie die Rolle des Flughafens im Rahmen eines eventuellen ESC2026 in Innsbruck aussehen wird. Erst wenn Innsbruck den Zuschlag für das Event erhält, können konkrete Planungen mit den verschiedenen Stakeholdern/Anspruchsgruppen stattfinden. Sollte der ESC2026 nach Innsbruck kommen, würden wir uns als Flughafen selbstverständlich freuen, ein – wahrscheinlich eher kleinerer – Teil des Anreisekonzeptes zu sein.“

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Wien als Kultur- und Lebensqualitätsstadt ist dafür besser aufgestellt. Die ESC-Fans sind mit dem Zug in wenigen Stunden dort – und wir können hier in Innsbruck mit kreativen Public Viewings und Alternativformaten genauso begeistern.

Gemeinderat Mesut Onay (ALi)

„Dass die Grünen mitziehen, ist bemerkenswert“
Die Gemeinderatsfraktion ALi blickt dem ESC in Innsbruck auch kritisch entgegen: Innsbruck sei für ein Event dieser Größenordnung nicht ausgelegt, besonders in Hinblick auf Flugverkehr und Lärmbelastung. Innsbruck könne nicht wie Basel einfach auf größere Flugzeuge umstellen.

Das bedeute, höhere Flugfrequenzen und eine größere Flugzahl über mehrere Wochen. Dass vor allem die Innsbrucker Grünen bei einem derart klimafeindlichen Vorhaben völlig kritiklos mitziehen, sei schon sehr bemerkenswert, meint Gemeinderat Mesut Onay (ALi).

Wien laut Innsbrucker Gemeinderat besser geeignet
„Der ESC ist eine tolle Veranstaltung der Vielfalt. Dabei sind unsere Städte gut beraten, in Kooperation, statt in Konkurrenz zu gehen. Die Bundeshauptstadt Wien ist sowohl als Kulturstadt, als auch als Stadt der hohen Lebensqualität und des leistbaren Wohnens die geeignetere Heimat für eine derartige Großveranstaltung. Den ESC-Fans werden wir mit Public Viewings und Alternativveranstaltungen unvergessliche Tage und Abende bereiten – auch ohne Innsbruck als Host City.“

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