ImPulsTanz-Festival

François Chaignaud: „Ich sauge Anregungen auf!“

Barocke Sibylle und ihre Riten: François Chaignaud(Bild: © Cleo Bouza)

Der französische Choreograf und Tänzer François Chaignaud gastiert in Wien. Im „Krone“-Gespräch erzählt er über die Produktion  „Der letzte Farn“ beim ImPuls Tanz -Festival.

Er hat für Pina Bauschs „Wuppertaler“ choreografiert, gründete mit der argentinischen Choreografin Cecilia Bengolea eine Tanzkompanie, arbeitete mit Boris Charmatz und dem gefeierten japanischen Butoh-Tänzer und Theaterchef Akaji Maro, in dessen Geist er 2020 die spektakuläre Show „Gold Shower“ schuf: François Chaignaud (42), exzentrischer Eigenbrötler der internationalen Szene – wirres, hochgestecktes Haar, lange, bunte Fingernägel – leitet zur Zeit beim Wiener Internationalen ImPuls Tanz ein Workshop – „Dabei lerne ich selbst noch viel!“ – und zeigt mit Nina Laisné, Star vieler Filmfestivals, im Volkstheater „Último Helecho“ (Der letzte Farn; 21. Juli). Chaignaud im „Krone“-Gespräch: „Zwei mystisch hybride Kreaturen erwecken wie barocke Sibyllen peruanische Folklore-Riten zum Leben. Ein Stück über Transformation, das mich interessiert.“

Gastiert in Wien: der Franzose François Chaignaud(Bild: EMMA DERIEUX BILLAUD)

Die Begegnung mit Künstlern „fordert die Fantasie. Ich sauge Anregungen auf, übersetze sie in meine Sprache“: Geboren 1983 in Rennes, Absolvent des Pariser Conservatoire, fragt er sich immer wieder, wie er sich präsentieren soll: „Im Tanz muss ich mich öffnen. Da muss eine Balance zwischen der Tanzpraxis, mir und meiner Selbstdarstellung spürbar werden. Mit klassischem Ballett stehe ich heute in meinen Stücken nur im Dialog.“