Steirischer Künstler

Herbert Brandl mit nur 66 Jahren gestorben

Steiermark
28.07.2025 09:33

Er war seit den 1980ern einer der bedeutendsten österreichischen Künstler. Nun ist Herbert Brandl im Alter von nur 66 Jahren verstorben. 

Der am 17. Jänner 1959 in Graz geborene Brandl studierte ab 1978 bei Peter Weibel an der Angewandten in Wien und gehörte seit den 1980er-Jahren zu den bedeutendsten Künstlern Österreichs. Als einer der sogenannten „Neuen Wilden“ (neben Georg Baselitz, Gunter Damisch oder auch Hubert Schmalix) machte er damals sehr schnell Karriere. Seine Werke waren unter anderem auf der documenta zu sehen und 2007 vertrat er Österreich bei der Biennale in Venedig. Im Jahr 2020 wurde er mit großen Personalen im Wiener Belvedere 21, im Grazer Kunsthaus und im Grazer Künstlerhaus gefeiert. Im Vorjahr erhielt er vom Land Steiermark das Ehrenzeichen für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

Brandl gehörte zu den wichtigsten österreichischen Vertretern des Neoexpressionismus. Idyllische Bergwelten, Landschaften, Pflanzen und Tiere – auf den ersten Blick möchte man nicht glauben, dass Herbert Brandls Zugang zu seinen Gemälden, die bis zu 5 Meter lang sind, ein höchst konzeptueller war. Seine Berge sind ebenso Konstrukte seines Gestaltungswillens wie seine Tierskulpturen. Es ging dem Künstler dabei nicht um die Wiedererkennbarkeit, sondern vielmehr um eine Art von Ideal. „Seine kraftvollen, farbgewaltigen Werke haben die Malerei als Medium stets neu befragt und erweitert“, loben Marko Mele und Josef Schrammel vom Universalmuseum Joanneum sein Schaffen.

Dem allen lag stets ein immenser Respekt vor der Natur zugrunde, ihrer Ursprünglichkeit und ihrem unbändigen Wachstum. Das äußerte sich auch in Brandls Umwelt-Engagement – etwa gegen die Verbauung der Schwarzen Sulm. „Brandl war nicht nur ein sensibler Beobachter der Natur, sondern auch ein engagierter Mahner für ihren Schutz. Seine Kunst war durchdrungen von einem tiefen Respekt für die Umwelt und einer starken Verbundenheit mit seiner Heimatregion“, würdigt auch Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl das Werk des Steirers.

Im Vorjahr wurde Brandl vom damaligen steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler noch ...
Im Vorjahr wurde Brandl vom damaligen steirischen Landeshauptmann Christopher Drexler noch geehrt(Bild: Land Steiermark/Marcus Deák)

Seine Inspiration holte sich Brandl oft aus den Massenmedien, bevorzugt aus Magazinen, und er reagierte in seinen Bildern unmittelbar darauf. Dabei berief er sich in seiner Arbeitsweise sowohl auf die klassische Kunstgeschichte, wie auf die Popkultur und verband in seinem Werk alles zu einer melancholischen, ironischen, aufwühlenden und immer fesselnden Einheit. Für die heurige Steiermark Schau hat Brandl mit „Gebirge“ eines seiner wohl letzten Monumantalwerke geschaffen.

Bereits seit vielen Jahren litt Brandl an einer Autoimmunerkrankung, die auch der Grund für die Kopfbedeckungen waren, die zu einer Art Markenzeichen wurden. Nun ist er mit nur 66 Jahren viel zu früh verstorben.

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