Offener Brief in Tirol

„Siebte Umsiedlung“ – Ukrainerinnen wehren sich

Tirol
14.07.2025 20:00

Das Stift Fiecht im Tiroler Bezirk Schwaz steht künftig nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung, wie die „Krone“ berichtete. Nun melden sich die dort untergebrachten geflüchteten Frauen zu Wort und wollen ihre Verlegung verhindern.

In einem offenen Brief an Landeshauptmann Anton Mattle und an die Volksanwältin Doris Winkler-Hofer klagen die Ukrainerinnen ihr Leid. „Wir wenden uns in tiefer Sorge an Sie. Viele von uns wurden bereits mehrfach zwangsweise verlegt. Für einige Familien steht nun die siebte (!) Umsiedlung bevor“, heißt es zu Beginn. Und weiter: „Anfang August sollen wir erneut umgesiedelt werden – in ein sogenanntes Containerdorf unter einer Brücke in Kufstein, direkt an stark befahrenen Straßen und Bahngleisen.“

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Wir bitten um menschenwürdige Behandlung und die Einhaltung jener europäischen Werte, die Tirol und Österreich vertreten.

Die Betroffenen in einem offenen Brief

„Unterkunft absolut ungeeignet“
Die Betroffenen kritisieren, dass die geplante Unterkunft absolut ungeeignet sei. „Winzige Räume, keine privaten Sanitäranlagen, keine Privatsphäre, keine sichere Umgebung. Diese Bedingungen widersprechen internationalen humanitären Standards und grundlegenden Rechten von Geflüchteten, Frauen und Kindern.“ Auch um ihre Kinder zeigen sich die Frauen besorgt: „Sie verlieren erneut ihre Schule, ihre Freunde, ihr gewohntes Umfeld. Das bedeutet massiven emotionalen Stress.“

Stopp der Umsiedlung gefordert
Die Forderungen an LH Anton Mattle seien klar und dringend: „Stoppen Sie die geplante Umsiedlung der ukrainischen Familien aus dem Stift Fiecht. Erklären Sie das Containerdorf in Kufstein für ungeeignet zur Unterbringung von Frauen und Kindern. Erlauben Sie uns, im Stift Fiecht zu bleiben, wo unsere Kinder zur Schule gehen, wir arbeiten und ein Stück Stabilität gefunden haben.“

Abschließend betonen die Betroffenen, dass sie nicht um Privilegien bitten würden. „Wir bitten um menschenwürdige Behandlung und die Einhaltung jener europäischen Werte, die Tirol und Österreich vertreten. Wir wollen nicht ,Ersatz‘ für andere Geflüchtete sein – wir wollen Schutz, keine Container.“

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