Sturzflut in Texas

Als der Wetterdienst warnte, war es schon zu spät

Ausland
05.07.2025 21:35

Die Sturzflut in Texas hat wohl Dutzende Menschen in den Tod gerissen. Mittlerweile ist klar: Die staatlichen Wetterdienste haben die Bevölkerung erst alarmiert, als die Flut bereits heranraste. Nun gerät US-Präsident Donald Trump in den Fokus, der das Budget zusammenkürzte.

Als der Wasserpegel des Guadalupe in Kerr County, Texas, in der Nacht auf Freitag schlagartig anschwoll, war es noch stockdunkel. Die verheerende Sturzflut walzte den Fluss entlang und trat über die Ufer, während viele Opfer noch in ihren Schlafsäcken schliefen. Sie wurden überrascht. Die Region ist vor allem rundum den Unabhängigkeitstag extrem beliebt bei Campern.

Überlebende schildern nun, dass sie sich nicht genug informiert fühlten. Der staatliche Wetterdienst warnte tatsächlich erst in der Nacht der Katastrophe eindringlich vor der heranrasenden Wasserwalze.

Warnung kam für viele zu spät
Am Tag zuvor wurde zwar eine Hochwasserwarnung herausgegeben, doch wirklich akut wurden die Mitteilungen erst, als kaum jemand auf sein Handy blickte. Im Verlaufe der Nacht wurden die Nachrichten immer dringlicher. Um 5.34 Uhr Ortszeit wurde eine Warnung vor einer „besonders gefährlichen Situation“ für Kerr County ausgegeben: „Automatisierte Regenmesser zeigen an, dass sich eine große und tödliche Flutwelle den Guadalupe River hinunter bewegt“, schrieben die Meteorologen. „Es kommt bereits zu Sturzfluten.“

Wenig später hieß es: „Bewohner und Camper sollten JETZT HÖHEREN GRUND aufsuchen! Es wird mit lebensbedrohlichen Überschwemmungen entlang des Flusses gerechnet.“ Da war es für viele aber schon zu spät.

Das zerstörerische, schnell fließende Wasser stieg am Freitag kurz vor Tagesanbruch in nur 45 Minuten um acht Meter und spülte Häuser und Fahrzeuge weg. Diverse Sommercamps für Kinder wurden ebenfalls von den Wassermassen erfasst. Das Ausmaß der Katastrophe wird wohl erst in den nächsten Tagen klar werden. Dutzende Menschen, darunter viele Kinder, wurden bereits tot geborgen. 

Nach Überlebenden wird nun gesucht:

Viele weitere Opfer werden befürchtet. „Wir wollen zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal eine Schätzung abgeben“, sagte City Manager Dalton Rice am Samstagmorgen gegenüber Medienvertretern. Verzweifelte Eltern und Familien posteten Fotos von vermissten Angehörigen und baten um Informationen.

Trump kürzte Wetterdienst das Budget drastisch
Die von Trump und dem sogenannten „Department of Government Efficiency“ (Doge) vorgenommenen Kürzungen beim Wetterdienst haben seit seiner Amtsübernahme dazu geführt, dass die lokalen Büros des staatlichen Wetterdienstes (NWS) während der diesjährigen Unwettersaison stark unterbesetzt waren.

Im April wurde in einem internen Dokument beschrieben, wie die Kürzungen zu einem „degradierten“ Betrieb führen könnten. In diesem Jahr mussten die lokalen NWS-Büros zum ersten Mal in der Geschichte der Behörde den Rund-um-die-Uhr-Betrieb einstellen.

Nim Kidd, der Leiter der texanischen Abteilung für Notfallmanagement, erklärte während einer Pressekonferenz, dass der NWS die Regenmenge in seinen Vorhersagen unter der Woche unterschätzt habe. 

Die Karte zeigt den Ort eines Hochwassers mit Toten und vermissten Kindern bei einem Ferienlager am Fluss Guadalupe in Kerr County, Texas. Kerr County liegt westlich von San Antonio. Quelle: APA.

US-Präsident Donald Trump postete am Samstagvormittag auf der Plattform Truth Social: „Melania und ich beten für alle Familien, die von dieser furchtbaren Tragödie betroffen sind.“ Und: „GOTT SEGNE DIE FAMILIEN, UND GOTT SEGNE TEXAS!“ Er schicke Heimatschutzministerin Kristi Noem in die Katastrophenregion. Sie werde „bald“ vor Ort sein.

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