In Niedernsill

Aufräumarbeiten im Wettlauf mit dem Wetter

Salzburg
08.07.2025 06:00

Nach dem Murenabgang im Mühlbachtal in Niedernsill laufen die Baggerarbeiten auf Hochtouren. Die Hochwassersperren hielten tausende Kubikmeter Felsmaterial zurück. Es wird noch Tage dauern, bis sie ganz leergeräumt sind. Besorgte Blicke gehen Richtung Wetterprognose.

„Es geht gut voran“, berichtet Franz Anker von der Lawinen- und Wildbachverbauung in Pinzgau. Und er betont, dass nach dem Murenabgang im Mühlbachtal in Niedernsill schnell reagiert werden muss. Es gilt Platz zu schaffen in den randvoll gefüllten Geschiebe-Sperren.

Ganze Baumstämme und Felsbrocken mit einem Umfang von 10 bis 15 Kubikmetern donnerten Richtung Tal. „Sie müssen jetzt zum Teil gesprengt und weggeräumt werden“, so Anker. Mehrere Filter im Oberlauf und Sperren, die auch labile Hänge stabilisieren, schützen den Ortskern.

Aufzeichnungen über Flut im Jahr 1798
Aus dem Mühlbachtal droht schon seit Jahrhunderten Gefahr. Das an sich unscheinbare Bächlein kann schnell einmal zum reißenden Gewässer werden. Und die Gewitterfronten gehen punktuell auf Täler nieder. „Es ist mittlerweile meist lokal begrenzt“, weiß Katastrophenreferent Manfred Höger.

Die Zeit drängt: In den Sperren muss so schnell als möglich wieder Kapazität für neues Material ...
Die Zeit drängt: In den Sperren muss so schnell als möglich wieder Kapazität für neues Material geschaffen werden.(Bild: BH Zell am See/Bernhard Gratz)

In historischen Aufzeichnungen wird von einer großen Flut im Jahr 1798 berichtet. Von „Felsbrocken so groß wie Heustadl“ ist die Rede. Bewohner verschanzten sich unter anderem in der Kirche.

Seit 1890 gibt es in Niedernsill bereits eine Wassergenossenschaft, die für einen kleinen Ort beachtliche 368 Mitglieder hat. Schutzbauten aus den 1970er- und 80er-Jahren werden laufend in Schuss gehalten.

Hoffen auf trockene Wetterphasen
Die Aufräumarbeiten laufen mit sechs Baggern und zwei Muldenkippern. „Es kühlt jetzt zwar ab, aber die Feuchtigkeit ist da. Es gilt, wachsam zu sein“, so Anker. Auch Landesgeologe Gerald Valentin meint: „Wir schauen mit Spannung den nächsten Tagen entgegen.“ Es soll bis Donnerstag noch einmal bis zu 100 Liter pro Quadratmeter regnen.

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