Ein 53-Jähriger steht im Verdacht, Mittwochabend in Seiersberg-Pirka nahe Graz bei einem Familienstreit seine Frau und deren Bruder verletzt zu haben. Der Mann dürfte auf seinen Schwager geschossen und ihn dann mit einem Hammer schwer verletzt haben. Der mutmaßliche Täter hat die Waffe illegal besessen.
Schon seit mehreren Jahren lebt die Familie, die ursprünglich aus dem Kosovo stammt, in dem Einfamilienhaus in Seiersberg-Pirka. Direkt am Garten anschließend ragt die Lärmschutzwand zur Autobahn empor. Nachbarn erzählen, dass es immer wieder zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem 53-Jährigen und seiner Familie gekommen sein soll. Was auch Polizei-Pressesprecher Fritz Grundnig bestätigt. Jedoch: „Die Polizei wurde laut derzeitigem Ermittlungsstand allerdings nie gerufen.“
Das änderte sich Dienstag gegen 23 Uhr schlagartig, da fuhr die Cobra mit Blaulicht in die beschauliche Gasse ein. Zuvor hatte der Tatverdächtige seine Frau (40) gewürgt und auch verletzt. Die 19-jährige Tochter des Paares rief wieder einmal ihren Onkel (37), der wohl so etwas wie eine Schlichterrolle innerhalb der Familie eingenommen haben dürfte, zu Hilfe.
Angeschossen und mit Hammer attackiert
Als er eintraf, eskalierte die Situation aber völlig! Der Tatverdächtige zückte eine Faustfeuerwaffe, die er sich illegal besorgt hatte, und drückte ab! Wie oft er die Pistole – ein kleines, russisches Modell – abfeuerte, ist noch Gegenstand von Ermittlungen. Zweimal traf er seinen Kontrahenten – einmal in die Schulter, einmal in die Hüfte. Dem nicht genug, schlug der Kosovo-Albaner auch noch mit einem Hammer auf den Kopf seines Schwagers ein.
Die Familie lebt schon viele Jahre hier. Er wirkte allerdings immer unnahbar, im Gegensatz zum Rest der Familie, wir haben sogar in meinem Garten gemeinsam gegrillt. Den Einsatz habe ich mitbekommen, da ist es zur Sache gegangen.
Ein Nachbar
Irgendwie gelang es dem Schwerverletzten und der Frau mit ihren beiden Kindern (15, 19) zu fliehen und die Einsatzkräfte zu verständigen. Diese nahmen ihn im Haus widerstandslos fest. Der 37-Jährige wurde im Krankenhaus notoperiert, er ist laut Polizei stabil.
Der Hammer konnte sofort sichergestellt werden, nach der Pistole musste die Polizei etwas suchen. Diese hatte der Mann nämlich über die Lärmschutzwand auf die Autobahn geworfen! Auch seine erste Einvernahme hat bereits stattgefunden. Er bevorzugte aber das Schweigen. Am Freitag wird er in die Justizanstalt Graz-Jakomini überstellt.
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