Zahlreiche Einsätze

Unwetterchaos: Muren, Verletzte und drei Tote

Wetter
16.06.2025 08:54

Österreich ist am Sonntag von einer massiven Unwetterfront heimgesucht worden. Sintflutartige Regenfälle, heftige Stürme und Blitzschläge forderten landesweit zahlreiche Einsätze der Einsatzkräfte – und leider auch Menschenleben ...

Besonders hart getroffen hat es am Sonntagabend Oberösterreich. Dort entlud sich die Hitze des Tages in einem regelrechten Unwetterchaos. Besonders betroffen war das Salzkammergut, wo in Au-See innerhalb kurzer Zeit 60 Liter Regen pro Quadratmeter fielen.

Auf der Kienbergwand Landesstraße beim Mondsee ging eine Mure ab (siehe Fotos unten) – zum Glück befand sich zu diesem Zeitpunkt kein Fahrzeug auf der Straße. Die Feuerwehr stand landesweit im Dauereinsatz: Rund 150 Mal mussten die Florianis in Oberösterreich allein in einer Nacht ausrücken.

Auf der Kienbergwand Landesstraße beim Mondsee ging eine Mure ab
Auf der Kienbergwand Landesstraße beim Mondsee ging eine Mure ab (Bild: Neuhauser/Höllnsteiner)
(Bild: Neuhauser/Höllnsteiner)
(Bild: Neuhauser/Höllnsteiner)
(Bild: Neuhauser/Höllnsteiner)

Hochwasseralarm im Mühlviertel
Überflutete Keller, vermurte Straßen, umgestürzte Bäume und blockierte Verkehrswege sorgten für Chaos. Besonders dramatisch war die Lage im Mühlviertel, wo die Feuerwehr Schweinbach innerhalb weniger Stunden zu 35 Einsätzen ausrückte. Ganze Straßenzüge standen unter Wasser, Keller wurden überflutet, Schlamm drang in Wohnräume. Der Pegel der Gusen stieg so rasant an, dass kurz vor Mitternacht Hochwasseralarm ausgelöst wurde.

Blitzschlag tötet drei Wanderer
Doch nicht nur Sachschäden, sondern auch Menschenleben forderten die Unwetter. In Tirol kam es am Sonntagmittag zu einer unfassbaren Tragödie: Drei Wanderer – ein Ehepaar (beide 60 Jahre alt) und der Bruder der Frau (62) – wurden beim Abstieg von der Mittagsspitze im Gemeindegebiet Flirsch von einem Blitzschlag tödlich getroffen. Trotz sofort eingeleiteter Suchaktion konnten die Bergsteiger nur noch tot geborgen werden. Der Notarzthubschrauber konnte wegen des schlechten Wetters nur schwer zur Unglücksstelle vordringen.

Festzelt stürzt bei Unwetter ein
In Gaißau (Vorarlberg) wurde ein Feuerwehrfest von einem plötzlichen Sturm überrascht. Eine heftige Windböe riss das Festzelt nieder – sechs Menschen wurden dabei verletzt, vier davon mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Bürgermeister Stefan Übelhör sprach auf Facebook von „einem Wunder“, dass nicht mehr passiert sei. Das einstürzende Zelt beschädigte zudem mehrere Fahrzeuge und Zweiräder.

Hier sehen Sie das Posting von Bürgermeister Übelhör:

Auch rund um Feldkirch und Rankweil stürzten Bäume um und blockierten Bahnstrecken – in Rankweil musste der Zugverkehr zwischen Lindau und Bludenz vorübergehend eingestellt werden.

Muren und überflutete Keller
Im kärntnerischen Gnesau verwandelten sich Straßen in reißende Bäche. Innerhalb von 50 Minuten fiel so viel Regen, dass mehrere Keller überflutet und die Turracher Straße gesperrt werden musste. Drei Feuerwehren waren mit insgesamt 60 Einsatzkräften im Dauereinsatz. Im Ortsteil Kircherbach ging im Wald eine große Mure ab – glücklicherweise wurde niemand verletzt. Die Wasserrettung musste zudem einen Surfer aus einer gefährlichen Sturm- und Hagellage am Ossiacher See retten.

Auch in Salzburg waren viele umgestürzte Bäume zu beseitigen und Keller auszupumpen. Die Feuerwehr in Wagrain musste gleich elfmal ausrücken. In St. Johann und Radstadt kam es zu kleineren Murenabgängen. Die Wagrainer Straße (B163) ist nach dem Erdrutsch zwischen St. Johann und Wagrain nach wie vor gesperrt. Ausweichen ist nur großräumig über die B311 oder die A10 möglich. In Wagrain verlegten Erdmassen die Bundesstraße und verschütteten dabei einen Pkw teilweise (Siehe Foto unten).

Verletzt wurde bei dem Murenabgang zum Glück niemand.
Verletzt wurde bei dem Murenabgang zum Glück niemand.(Bild: FF St. Johann)

Gewitter und Hagel am Montag
Doch auch der Montag zeigte sich weiterhin trüb, kühl und nass. Besonders an der Alpennordseite ist weiterhin mit Gewittern zu rechnen. Im Süden Österreichs bleibt das Wetter am längsten instabil. Zudem drohen laut österreichischer Unwetterzentrale auch noch Gewitter und Hagel in Oberösterreich, der Steiermark und in Kärnten.

Erst ab Dienstag ist mit einer Wetterbesserung und einem Sonne-Wolken-Mix zu rechnen. Die Temperaturen bleiben mit 18 bis 27 Grad eher gedämpft – der Montag gilt als kältester Tag der Woche.

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