Sintflutartige Regenfälle überzogen am Sonntagabend Teile Oberösterreichs und ließen die Sirenen aufheulen. Die Feuerwehren mussten zu rund 180 Einsätzen ausrücken. Entlang des Mondsees ging eine Mure auf die Uferstraße ab.
Die sommerliche Hitze des Sonntags entlud sich in den Abendstunden über Oberösterreich in Form eines gewaltigen Unwetters, das eine Spur der Verwüstung durch Teile des Bundeslandes zog. Etwa durch das Salzkammergut, wo sich Starkregen festgesetzt hatte: In Au-See fielen rund 60 Liter Niederschlag.
Kein Auto auf Uferstraße unterwegs
Die teilweise sintflutartigen Regenfälle ließen im Salzkammergut auch eine Mure abgehen, welche die Kienbergwand Landesstraße entlang des Mondsees blockierte. Das große Glück: Zum Zeitpunkt des Murenabgangs war kein Auto auf der Uferstraße. „Ein Fahrzeug wäre wohl von der Mure in den Mondsee geschoben worden, die Leitschiene wurde wie ein Zündholz geknickt und ausgerissen“, berichtet Abschnittsfeuerwehrkommandant Alexander Neuhauser.
900 Einsatzkräfte
Der Murenabgang ist nur ein Beispiel für die einsatzreiche Nacht der Feuerwehren, die wegen des Unwetters rund 180 Mal ausrücken mussten. „50 Feuerwehren mit rund 900 Männern und Frauen waren im Einsatz“, sagt Eduard Paireder, Offizier vom Dienst des Landesfeuerwehrkommandos. Das Unwetter wütete „nur“ lokal, beginnend kurz vor 20 Uhr zuerst in der Gegend rund um Oberwang und Unterach im Salzkammergut. Gegen Mitternacht ging die Gewitterzelle dann noch einmal im Mühlviertel rund um Gallneukirchen nieder. „Wir hatten überflutete Keller, vermurte Straßen, Sicherungsarbeiten auf Dächern und umgestürzte Bäum“, schildert Paireder den Einsatzreigen.
35 Einsätze für eine einzige Feuerwehr
Besonders betroffen war die Gemeinde Engerwitzdorf. Die Feuerwehr Schweinbach aus dem Nachbarort war ab 21.45 Uhr die ganze Nacht über an 35 Einsatzorten unterwegs. Bei der örtlichen Feuerwehr spricht man in einem Einsatzbericht gar von „einem Großschadensereignis in noch nie dagewesenem Ausmaß.“ Ganze Straßenzüge, unzählige Keller und Wohnräume seien überflutet und mit Schlamm überzogen worden.
„In einem Straßenzug war fast jedes Haus von Überflutungen betroffen“, sagt Christoph Meisinger von der FF Schweinbach. „Das Wasser ist zum Teil über einen Meter hoch gestanden. Es war eine Herausforderung.“
Zudem stieg der Pegel der Gusen so stark an, dass kurz nach 23 Uhr Hochwasseralarm ausgelöst und die Straße von Simling zum Lagerhaus wegen Überflutungen behördlich gesperrt werden musste.
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