Das ist die Endabrechnung in einem epischen Ringen zweier Erzfeinde. Wie in einer antiken Tragödie wusste jeder, dass es dazu einmal kommen würde, aber niemand das Schicksal zu wenden vermag. In solchen historischen Stunden ist bei zweien nur noch für einen Platz.
Das iranische Regime ist die Wurzel der nahöstlichen Gewaltspirale seit seiner Existenz ab 1979 – immer über Stellvertreterkriege und Marionetten: Ausbildung und Ausrüstung von Terrorkommandos sowie Raketen für Hamas, Hisbollah, Jemen. Hetze ohne Unterlass: jeden Freitag in dem großen Staats-Gebet des Religionsführers die Vernichtungsankündigungen gegen Israel.
So hat das Mullah-Regime in den 46 Jahren auch die Haltung Israels Schritt um Schritt verhärtet. In diesem Konfliktknoten war kein Faden mehr für eine gewaltfreie Lösung zu finden.
Zuletzt hat das Regime in Teheran in einem Akt von Hybris/Übermut/Verzweiflung selbst den letzten Akt gesetzt: Die Internationale Atomenergiekommission (IAEO) in Wien stellte fest, dass der Iran kritische Teile seines Atomprogramms verheimlicht sowie die Urananreicherung beschleunigt. Der Iran besitze bereits 400 Kilogramm von bis zu 60 Prozent angereichertem Uran, heißt es. Wozu wohl? Das ist nur noch ein kleiner Schritt zu 90 Prozent, die für 6 bis 10 Atombomben benötigt werden. Wozu Irans Langstreckenraketen, wenn sie nicht mit Atombomben bestückt sind?
Der regierende Saudi-Kronprinz Mohammed bin Salman erklärte dazu, im Falle einer Atombewaffnung des Iran würde sein Land nachziehen. Der Weiterverbreitung von Atomwaffen in diesem Weltkrisenherd wären Tür und Tor geöffnet.
Nach diesem Urteil von der IAEO kündigte das iranische Regime aus Trotz die Inbetriebnahme einer dritten unterirdischen Anlage von Uran-Zentrifugen an. Diese sei lange heimlich vorbereitet worden und „absolut unverwundbar“, prahlte das Regime. Das war wohl eine Provokation zu viel.
Über Israel schwebte also das Damoklesschwert eines nuklearen Holocaust. So will kein Volk leben. Das kann man auch keinem Volk zumuten. Die internationale Diplomatie beschränkt sich in routinierter Heuchelei auf Maßhalteappelle an Israel, der Kreml bricht den Rekord an Zynismus: „Angriff auf friedlich schlafende Städte“.
Die USA sind offiziell nicht beteiligt. Einerseits konnte Trump Netanyahu nicht mehr zurückhalten, andererseits eröffnet das die Möglichkeit, dass die US-Stützpunkte im Mittleren Osten aus dem Spiel bleiben bei iranischen Gegenschlägen.
Es gab einmal einen Atomdeal mit dem Iran. Diesen hatte Trump in seiner ersten Amtszeit gekündigt. Daran muss heute erinnert werden. Sonntag hätte die 6. Gesprächsrunde neuer Verhandlungen stattfinden sollen. Diese waren von Irans oberstem Führer konsequent schlechtgeredet worden.
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