Vatertag. Am Sonntag haben sie noch den Vatertag gemeinsam gefeiert, vor einem Monat den Muttertag. Sie haben gelacht, geschenkt, ein paar Tränen der Freude oder Rührung zerquetscht. Und jetzt? Jetzt versinken Mütter, Väter, Geschwister, Verwandte und Freunde in einem Meer an Tränen. An Tränen der Trauer, an Tränen des Schmerzes. Denn ihre Töchter, ihre Söhne wurden hingerichtet. In der Schule, an sich einem „Ort der Geborgenheit“, wie es der steirische Landeshauptmann Mario Kunasek gestern Nachmittag formulierte – nach dieser fürchterlichen Tragödie von Graz, bei der ein 21-jähriger Ex-Schüler eines Oberstufengymnasiums in dieser Schule mindestens zehn Menschen und sich selbst tötete. Der Landeshauptmann sprach auch davon, dass „das grüne Herz weint“. Man muss ihm sagen: Nicht nur das „grüne Herz“, also die Steiermark, weint mit den Eltern, mit den Familien und Freunden um die Toten. Es weint ganz Österreich, es weinen auch viele Menschen jenseits unserer Landesgrenzen.
Mit ihnen weinen. Die unfassbare Tat – sie erschüttert in einem unglaublichen Ausmaß. Es ist diese Unvorstellbarkeit, dass so etwas, wie man es bisher nur aus dem fernen Amerika wahrgenommen hatte, auch bei uns passieren könnte. Dass ein „Mensch“ seine Wut, seinen Wahnsinn an unschuldigen Kindern auslässt. Eine, wie es die tief betroffene Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr formuliert, „fürchterliche Tragödie“ anrichtete und, wie Bundeskanzler Christian Stocker sagte, „unermessliches Leid“ auslöst. Ja, das Leid ist unermesslich. Ein Un-Mensch hat Müttern und Vätern ihr Kind genommen. Kann es noch einen Vatertag, einen Muttertag für sie geben? Dass so viele Mütter und Väter und Mitmenschen mit ihnen weinen – es möge ein wenig Trost sein.
Kommen Sie gut durch den Mittwoch!
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