„Ich bin Österreicher“

Zwei Jahre Haft wegen Hitlergruß und Beleidigung

Der Prozess fand am Landesgericht Ried statt.(Bild: APA/FOTOKERSCHI.AT)

Zuerst beleidigte ein 38-Jähriger aus dem Innviertel einen Österreicher wiederholt als „Kanake“. Als die Kontrahenten handgreiflich wurden, schritt die Polizei ein. Auch gegenüber den Beamten wurde der 38-Jährige ausfällig, zeigte den Hitlergruß. Am Donnerstag musste er sich dafür vor Gericht verantworten.

Am 9. Juni 2024 ist ein Aufeinandertreffen von vier Männern in Schärding (OÖ) komplett aus dem Ruder gelaufen. Ein 38-jähriger Innviertler soll einen Österreicher mehrfach als „Kanake“ oder „Tschusch“ bezeichnet haben, dann seien er und sein Freund auch noch handgreiflich gegenüber den zwei anderen geworden.

Hitlergruß gezeigt
Als die Polizei bei der Auseinandersetzung eintraf, eskalierte der 38-Jährige endgültig. Er zeigte den Hitlergruß und meinte zu den Beamten: „Heil Hitler! Ich lasse mich nicht ficken von der Polizei! Ich bin Österreicher!“

Er war eigentlich auf einem guten Weg.

Sprecher des Landesgerichts

Dafür musste er sich am Donnerstag am Landesgericht Ried im Innkreis wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verantworten – Strafrahmen sechs Monate bis fünf Jahre Haft. Das Vergehen der Körperverletzung wird gesondert verhandelt, dafür müssen der 38-Jährige und ein weiterer Mittäter zu einem späteren Zeitpunkt beim Bezirksgericht Schärding geradestehen.

Urteil bereits rechtskräftig
Der Beschuldigte ist mehrfach einschlägig vorbestraft, diese Vergehen würden aber schon länger zurückliegen. Er sei eigentlich auf einem guten Weg gewesen, lässt ein Sprecher des Landesgerichts Ried wissen. Nach rund drei Stunden Verhandlungszeit kamen Geschworene und Richter zu folgendem, bereits rechtskräftigem Urteil:

Der Angeklagte wurde zu zwei Jahren bedingter Haft verurteilt, die Probezeit beträgt drei Jahre. Bei dem Vorfall in Schärding sei er zwar alkoholisiert, aber nicht vollständig berauscht gewesen. Sollte er auch wegen Körperverletzung verurteilt werden, könnte die bedingte Strafe doch noch zu einem Gefängnisaufenthalt werden.