Unruhen in Los Angeles
Demonstranten zündeten selbstfahrende Taxis an
Proteste gegen die US-Einwanderungsbehörde ICE in Los Angeles eskalieren, nachdem US-Präsident die Nationalgarde in den US-Bundesstaat Kalifornien entsandt hatte. Einige Demonstranten hatten es auf selbstfahrende Taxis abgesehen – sie sollen die Fahrzeuge extra in die Innenstadt bestellt haben, um sie dort anzuzünden.
Die Situation in der Stadt an der US-Westküste spitzt sich zu: Die Sicherheitsbehörden hatten nach Ausschreitungen ein Versammlungsverbot für die Innenstadt verhängt. Die Polizei erklärte, dass es 56 Festnahmen übers Wochenende gegeben habe.
Autonome Taxis wurden regelrecht zerlegt
In ihrer Zerstörungswut gingen die Randalierer durchaus kreativ vor: So sollen Demonstranten selbstfahrende Autos des Taxi-Unternehmens Waymo in die Innenstadt beordert haben, wo sie schließlich blockiert wurden, um sie zu zerstören. Drei Fahrzeuge gingen in Flammen auf – auf andere wurden Parolen gesprayt und mit diversen Gegenständen auf die Taxis eingedroschen. Es wurden auch Reifen aufgestochen und sogar Türen abgerissen, wie die Zeitung „Los Angeles“ Times berichtete.
Brennende Akkus gefährden Einsatzkräfte
Zwei Batterien der angezündeten Elektofahrzeuge sollen durch die Vandalismusakte explodiert worden sein. Die Exekutive warnte, dass die Akkus der angezündeten Wagen ein Gesundheitsrisiko darstellen. „Brennende Lithium-Ionen-Batterien setzen giftige Gase frei, darunter Fluorwasserstoff, und stellen eine Gefahr für Einsatzkräfte und Personen in der Nähe dar“, hieß es in einer Erklärung des LAPD.
Das Unternehmen reagierte auf die Vorfälle und stellte den Betrieb in der Innenstadt von Los Angeles vorerst ein. „Mehrere Waymo-Fahrzeuge befinden sich in der Nähe aktiver Proteste in der Innenstadt von Los Angeles und können nicht zurückgeholt werden“, erklärte ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Sender NBC. Auch andere Fahrzeuge gerieten ins Visier der Vandalen: Elektroroller der Firma Lime wurden auf die brennenden Wracks geworfen.
Trotz des großen Interesses an dem Dienst von Waymo wurden die autonomen Fahrzeuge bereits in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Angreifern. Erst im Jänner wurde ein selbstfahrenden Taxis in Beverly Grove von einer Bande beschädigt, vergangenes Jahr wurde ein Kalifornier angeklagt, der innerhalb von drei Tagen 17 Waymo-Fahrzeuge ruiniert hatte.
Polizeichef Jim McDonnell erklärte, die Sache sei inzwischen „außer Kontrolle geraten“ und „die Zahl der bisherigen Festnahmen ist nichts im Vergleich zu dem, was noch kommen wird“. Um zu beurteilen, ob Verstärkung von außen notwendig sei, müsse er aber erst wissen, wie genau die Nationalgarde der Polizei in Los Angeles dabei helfen solle, die Ordnung aufrechtzuerhalten.
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