Der Vorfall um jenes israelische Ehepaar, das von einem Campingplatz in Ehrwald hinausgeschmissen wurde, ist ein nicht tragbarer Affront. „Zum Schämen“, schreibt Markus Gassler, Chef vom Dienst der „Tiroler Krone“, in seinem Kommentar. Es handelt sich dabei nicht (!) um das Zugspitzressort an der Zugspitzbahn-Talstation.
Wir Tiroler sind ein eigensinniges, aber durchaus selbstbewusstes Völkchen, das auf sein Land stolz ist. Und als Tourismus-Weltmeister, als den wir uns selbst gerne (zu Recht) bezeichnen, haben wir die Gastfreundschaft quasi in die Wiege gelegt bekommen. Auch wenn wir uns ab und zu über unsere „Gäscht“ ärgern (müssen), sind wir dankbar, dass sie kommen. Wissend, dass sie den Wohlstand ins Land brachten – und bringen.
Der Bogen wurde überspannt
Doch es kommt leider auch vor, dass manche den Bogen überspannen. Und zwar so weit, dass man sich für sie schämen muss. Zuletzt ist mir das passiert, als ich jene „Krone“-Geschichte las, in der es um ein israelisches Ehepaar ging, das in Tirol seine Silberhochzeit feiern und in einem Tiroler Campingplatz einchecken wollte. Doch es geschah das Unvorstellbare: Ihnen wurde wegen ihrer Herkunft die Gastfreundschaft verwehrt. Als wir davon erfuhren, kontaktierten wir den betroffenen Campingplatzbetreiber (einem Österreicher mit türkischen Wurzeln), um nachzufragen. In der Hoffnung, dass es sich nur um einen Irrtum handeln kann. Doch das Gegenteil war der Fall. „Mit Ihnen will ich jetzt gar nicht am Telefon diskutieren. Diese Leute (gemeint sind offenbar alle Israelis) sollten sich viel lieber um die vielen Kinder in Gaza kümmern. Ansonsten gibt es nichts zu sagen. Schluss!“, wurde uns ungestüm ins Telefon „gebellt“.
Als Tiroler schäme ich mich für dieses widerliche und nicht nachvollziehbare Verhalten eines Landsmannes. Ein Österreicher zum Schämen.
Peinliche Ausreden
PS: Dass der Betroffene vom Campingplatz nun versucht, alles ganz anders darzustellen und zurückrudert, ist menschlich und – wenn auch schwer – nachvollziehbar. Er hat nach dem öffentlichen Aufschrei zumindest eingesehen, dass sein Verhalten falsch war. Aber es ist auch ein wenig peinlich. Eine einfache Entschuldigung wäre wohl angebrachter gewesen. PPS: Andere touristische Betriebe im Ort werden wegen dieser Aktion leider ebenfalls angefeindet – wie das bekannte Zugspitzressort, das damit überhaupt nichts zu tun hat.
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