„Krone“-Kommentar

Wenn an Schulen die Regenbogenfahne hängt

Kolumnen
06.06.2025 09:00

„Bunt, sichtbar, queer und tolerant.“ Bei der Regenbogenfahne am Schultor eines Wiener Innenstadt-Gymnasiums samt Plakaten mit dieser Aufschrift handelt es sich um das Projekt „FLAGincluded“ der Wiener Bildungsdirektion unter Bildungsstadträtin Bettina Emmerling gemeinsam mit der HOSI (Homosexuelle Initiative) Wien.

Die Zeit, in der man gerade an Schulen nur unter vorgehaltener Hand über Homosexualität tuschelte, scheint Geschichte zu sein. Geschweige denn hätte sich ein Jugendlicher vor 20 Jahren offen dazu bekannt, im falschen Körper zu leben. Dass diese Themen heutzutage kein Tabu mehr sind, ist erfreulich. Dennoch muss ich die Initiatoren dieser Aktion enttäuschen.

(Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)

So offen divers wie in Innenstadt-Gymnasien läuft es an ganz vielen Schulen nicht ab. Ich erlebe Schüler, die Abbildungen von nackten Menschen aus ihren Biologiebüchern herausreißen. Ihre Religion verbiete ihnen, so etwas zu lernen. Ergibt es sich, drücke ich mich nicht davor, selbst heikle Themen anzusprechen. Dabei erfahre ich so einiges über die Einstellungen meiner Schüler. Ich kann festhalten: Kinder und Jugendliche an Brennpunktschulen haben enorm viel Platz für Intoleranz, vor allem gegenüber schwulen Männern und queeren Personen.

Die Welten von Schülern, für die jeder Schwule „fix in die Hölle kommt“ und sichtbar queeren Gymnasiasten liegen nur vier U-Bahn-Stationen voneinander entfernt. Die Spaltung in Wien könnte deutlicher nicht sein.

Porträt von Susanne Wiesinger
Susanne Wiesinger
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