Kampfjets ausgebrannt
Fachleute: Moskau braucht Jahre für Bomber-Ersatz
Das russische Militär wird laut westlichen Luftfahrtexperten viele Jahre brauchen, um wieder Ersatz für die getroffenen Kampfjets zu haben. Wie berichtet, griff die ukrainische Armee vor einigen Tagen russische Langstreckenbomber an. Mehrere davon brannten vollständig aus.
Über die Gesamtzahl der zerstörten Kampfjets im hohen Norden Russlands und in Sibirien gibt es unterschiedliche Angaben. Die US-Regierung geht von bis zu 20 Stück aus. Das sind etwa halb so viele, wie der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj genannt hat. Zwei US-Vertreter gehen hingegen davon aus, dass es nur zehn Maschinen seien. Der Kreml bestritt am Donnerstag überhaupt, dass Flugzeuge komplett zerstört worden seien. Die Schäden würden repariert.
In der Praxis dürfte der Schlag Russlands nukleare Schlagkraft aber nicht ernsthaft beeinträchtigen, da diese hauptsächlich aus boden- und U-Boot-gestützten Raketen bestehe, sagten Fachleute der Londoner Denkfabrik RUSI. Die getroffenen Bomber gehörten zu einer Langstreckenflotte, die während des gesamten Kriegs eingesetzt wurde, um konventionelle Raketen auf ukrainische Ziele abzufeuern. Dieselbe Flotte habe auch regelmäßig Patrouillenflüge in die Arktis, den Nordatlantik und den nördlichen Pazifik gemacht, um westliche Gegner abzuschrecken, sagte Justin Bronk von RUSI.
Hier sehen Sie eine Aufnahme von dem Angriff:
Identischer Neubau unwahrscheinlich
Der Ersatz der Flugzeuge stelle den Kreml aber vor eine Herausforderung und werde wohl einige Jahre dauern. Ein Großteil ist aus der Sowjetzeit, deren Produktion seit Jahrzehnten eingestellt ist. Die vorhandenen Maschinen seien im Laufe der Jahre modernisiert worden, ein identischer Neubau daher unwahrscheinlich, sagte Douglas Barrie von RUSI.
„Russland wird Schwierigkeiten haben, das Programm in den kommenden fünf Jahren überhaupt umzusetzen, geschweige denn zu beschleunigen“. Grund seien Budgetengpässe sowie Einschränkungen für die Industrie wegen der Sanktionen.
Laut ukrainischen Medien wurden vier Luftwaffenstützpunkte der russischen Armee angegriffen. Die Drohnen seien in Lastwägen auf russisches Gebiet geschmuggelt worden. Eine davon dürfte verfrüht explodiert sein, sodass der gesamte Laster in Brand geriet.
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