Verletzte in Bayern

Lösungsmittel auf Paketen in DHL-Zentrum entdeckt

In einem DHL-Verteilerzentrum in Langenzenn bei Nürnberg (Bayern) ist am Freitagvormittag ein verdächtiges Paket gefunden worden (siehe Video oben). Zunächst war nicht klar, was sich genau darin befand. Die alarmierte Feuerwehr teilte nach dem Einsatz mit, dass es sich um das Lösungsmittel Phoron handle, das sich nicht auf ein einzelnes Paket beschränke.

Der Stoff passe auch zu den Symptomen, über die DHL-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter geklagt hätten, wie Haut- und Augenreizungen, sagte der Fürther Brandmeister Frank Stegmann. Insgesamt wurden mindestens zwölf Personen verletzt, sieben davon mussten im Krankenhaus dermatologisch behandelt werden. Phoron bildet sich bei der Reaktion von Aceton mit trockenem Chlorwasserstoff. Die gelblich-grünen Kristalle, die entstehen, haben einen geranienähnlichen Geruch. Das Lösemittel wird zum Beispiel für Lacke verwendet.

Die Substanz sei „pulverartig“ und an mehreren Paketen gehaftet, sagte Stegmann. Diese kämen nicht von derselben Absenderin oder vom selben Absender. Wo genau der Stoff ausgetreten sei, lasse sich nicht rekonstruieren, teilte das Unternehmen mit. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten kein Paket geöffnet.

Auf Paketen wurde das Lösungsmittel Phoron entdeckt.(Bild: glomex)

Substanzen abgewaschen
Im Einsatz waren neben der Feuerwehr auch die Polizei und Gefahrgut-Fachleute. Die Feuerwehrleute richteten eine sogenannte Dekontaminationsdusche ein, um schädliche Substanzen abzuwaschen. Diese durchquerten nach ersten Angaben 35 Menschen. Zudem wurden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zu dem Zeitpunkt vor Ort waren, vorsorglich auf mögliche gesundheitliche Schäden untersucht. Das Gebäude wurde vorübergehend geräumt.

Man gehe davon aus, dass der Zustelldienst am Samstag wieder wie gewohnt aufgenommen werden könne, hieß es seitens DHL. Außerhalb des Betriebsgeländes bestand laut den Behörden keine Gefahr.