Das Schicksal schlägt in Oberösterreich weiter unbarmherzig zu. Wieder ist ein radelndes Kind auf einem unbeschrankten Bahnübergang überrollt worden. Diesmal bei Ottensheim, von einer Garnitur der ÖBB. Die Einsatzkräfte kämpften verzweifelt um das Leben des sechsjährigen Buben, ihre Bemühungen blieben leider erfolglos: Der Bub starb am frühen Abend im Krankenhaus.
Das Unglück hatte sich gegen 16 Uhr auf der Mühlkreisbahnstrecke zugetragen. Der Sechsjährige dürfte mit einem Fahrrad in Begleitung seines Vaters unterwegs gewesen sein und das Rotlicht auf dem unbeschrankten Bahnübergang in Ottensheim übersehen haben. Der ebenfalls radelnde Vater zog einen Radanhänger, in dem die jüngere Schwester des Buben saß.
Wiederbelebung
Der Lokführer, der in Fahrtrichtung Rohrbach unterwegs war, konnte nicht mehr rechtzeitig anhalten, der genaue Unfallhergang muss aber noch geklärt werden. Ersthelfer und Einsatzkräfte konnten das Kind zunächst offenbar wiederbeleben, sein Zustand blieb aber weiter äußerst kritisch.
„Als ich hingelaufen bin, ist das Kind nicht mehr auf den Gleisen, sondern am Gehsteig gelegen und von einem Mann reanimiert worden“, sagt Anrainer Klaus Mikschl (62), der nur 80 Meter von der Unglücksstelle entfernt wohnt. Auch der völlig aufgelöste Vater des Buben sei dabei gewesen.
Der Sechsjährige wurde vom Notarzt in den Schockraum des MedCampus III des Kepler Universitätsklinikums Linz gebracht. Ein Ärzteteam versuchte alles, um den Kleinen am Leben erhalten zu können, doch die Verletzungen waren leider tödlich.
Ich hab’ gesehen, dass der Zug ungeplant stehen bleibt und Schlimmes befürchtet. Dann hab’ ich sofort Alarm geschlagen.
Anrainer Klaus Mikschl (62), Ottensheim
Die Angehörigen, das Zugpersonal und Zeugen der Tragödie – insgesamt zehn Betroffene – wurden von fünf Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams (KIT) des Roten Kreuzes betreut.
Die Mühlkreisbahn war bis 17.40 Uhr gesperrt, dann konnte der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden.
Tod von Bub in Eferding erschüttert
Erst am Montag hatten ähnliche Schlagzeilen in Oberösterreich für Erschütterung gesorgt. Im Gewerbegebiet von Eferding wurde ein ebenfalls sechsjähriger Bub von einer Zuggarnitur erfasst, er erlitt tödliche Verletzungen. Seine Mutter (27) und der Bruder (8) mussten das Drama mitansehen. Der Bub war mit dem Fahrrad unterwegs und dürfte an dem unbeschrankten Bahnübergang mit Ampelanlage die einfahrende Lokalbahn (LILO) übersehen haben. Seine Verletzungen waren derart schwer, dass er noch an der Unfallstelle starb.
Lkw überrollt Siebenjährigen
Ein schrecklicher Unfall ist Donnerstagfrüh auch in Wörgl im Tiroler Unterland geschehen: Auf dem Weg zur Schule wurde ein siebenjähriger Bub von einem Lastwagen überrollt und schwerst verletzt. Ärzte kämpfen seither an der Innsbrucker Klinik um sein Leben.
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