Immer auf dem Weg zur Selbstoptimierung – diesen Zeitgeist nimmt das Jugendstück „Deadly Poodles“ unter die Lupe. Felix Hafner inszeniert die rasante Farce im Linzer Ursulinenhof; die Uraufführung war zugleich die Eröffnung des Theaterfestivals Schäxpir, das bis 14. Juni angesetzt ist.
„Was bleibt“ ist das Motto des heurigen Jugendtheaterfestivals Schäxpir in Linz. Den Auftakt zum Theaterreigen machte das Landestheater Linz mit der Uraufführung von Barbi Markovićs „Deadly Poodles“ im Ursulinensaal, OÖ Kulturquartier.
Unterschiedliche Typen als Opfer des Zeitgeistes
Die in Wien arbeitende serbische Autorin nimmt in ihrem Stück die übersteigerte Selbstoptimierung unserer Gesellschaft unter die Lupe. Es gibt Figuren wie Barbie im Schminkwahn oder den Arzt Michael, der kein Patient werden will und deshalb manisch auf Ernährung und Fitness achtet. Workaholic Rebekka nimmt den Laptop sogar an den Strand mit.
In ihren Ansprüchen an sich selbst gefangen, merken die Figuren gar nicht, dass sie wie Hunde dressiert werden. Selbst die Erzählerin kann sich dem „Pudel-Terror“ nicht entziehen. Nur Dennis findet alles fad und überlebt.
Regisseur Felix Hafner jagt seine Protagonisten in rasantem Tempo und mit Wiederholungen in der Dauerschleife über einen Catwalk und eine Skaterrampe. Elisabeth Weiß schuf diese Bühne und auch die schrillen Kostüme, die vor allem bei den titelgebenden Pudel in ihrer Skurrilität faszinierten. Nastasja Ronck und Vasna Aguilar sind für Musik bzw. Choreografie zuständig. Alles fügte sich zusammen und wirkte doch – gewollt? – gebrochen und ermüdend.
An den Schauspielern – Angela Waidmann, Daniel Klausner, Markus Ransmayr sowie die Studierenden Vivian Micksch und Lara-Luna Wojtkowiak aus dem Schauspielstudio des Landestheaters – kann es nicht liegen. Sie liefern mit rhythmischen Sprechchören eine im wahrsten Sinne des Wortes Atem raubende Performance.
Bis 14. Juni stehen bei Schäxpir insgesamt 25 Produktionen auf dem Programm.
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