Kind trieb im Wasser

So geht es Bub (5) nach Schwimmunfall in Linz

Oberösterreich
03.06.2025 17:00

Jener Fünfjährige, der am Sonntag reglos in einem Becken im Linzer Parkbad in Oberösterreich trieb und von einem Mutter-Sohn-Gespann gerettet wurde, ist wieder zu Hause. Es war nicht der erste Badeunfall, und seit der Corona-Pandemie haben sich die Schwimmkenntnisse von Kindern und Jugendlichen verschlechtert. Jeder zehnte Fünf- bis 19-Jährige kann nicht schwimmen.

Den 1. Juni wird der fünfjährige Nagib aus Mödling in Niederösterreich wohl künftig als zweiten Geburtstag feiern. Der Bub trieb, wie berichtet, am Sonntag im Linzer Parkbad reglos im Erlebnisbecken, ohne dass seine Eltern es bemerkten. Gulnar Ismailova (37) und ihr Sohn Umut (8) entdeckten den Buben und zogen ihn aus dem Wasser. Die 37-Jährige startete sofort mit einer Herzdruckmassage – eineinhalb Minuten später begann der Bub wieder zu atmen.

Am Montag kam aus dem Kepler Uniklinikum dann die endgültige Entwarnung: Der Fünfjährige durfte das Krankenhaus bereits wieder verlassen. Diesmal ging der Badeunfall also gerade noch einmal gut aus, doch nicht immer sind Lebensretter wie das Mutter-Sohn-Gespann rechtzeitig zur Stelle. Denn im Vorjahr starben in Oberösterreich neun Menschen bei Ertrinkungsunfällen, 2023 waren es sogar 14.

Jeder Zehnte bis 19 ist Nichtschwimmer
Das kommt nicht von ungefähr: Laut einer Studie des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) können aktuell sieben Prozent der Österreicher nicht schwimmen, bei den Fünf- bis 19-Jährigen ist jeder Zehnte Nichtschwimmer. Merklich verschlechtert haben sich die Schwimmkenntnisse der Elf- und Zwölfjährigen. Das Kuratorium führt das auf die Corona-Pandemie zurück.

Corona war „Zäsur“
„Viele Schwimmstunden sind während der Pandemie entfallen, viele haben in dieser Zeit nicht schwimmen gelernt“, pflichtet Michael Heilbrunner bei. Der Landesreferent für Schwimmen beim Jugendrotkreuz OÖ meint: „Das war eine ziemliche Zäsur, die wir jetzt stückweise wieder aufholen.“ Mehr als 18.000 Kinder legten im Vorjahr ein Schwimmabzeichen mit dem Jugendrotkreuz ab.

Zitat Icon

Die motorischen Voraussetzungen, um richtig zu schwimmen, bringen Kinder meistens ab fünf Jahren mit.

Michael Heilbrunner, Referent für Schwimmen im Jugendrotkreuz

Schwimmunterricht scheitert an Infrastruktur
Laut Lehrplan sollten alle Volksschüler schwimmen lernen, doch in der Praxis klappt das Heilbrunner zufolge nicht immer: „Manchmal ist es nicht möglich, dass Schulen schwimmen gehen, weil die Infrastruktur fehlt.“ Manche Klassen seien in vier Jahren Volksschule daher kein einziges Mal im Wasser gewesen.

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