Baustart im Herbst

Wirbel um geplante Ortsumfahrung in Greifenburg

Kärnten
02.06.2025 16:00

Die einen jubeln, andere fühlen sich bedroht: Die Rede ist von der Ortsumfahrung in Greifenburg. Die Bürgerinitiative stellt sich quer und gibt sich mit dem geplanten millionenschweren Umfahrungsprojekt nicht zufrieden. 

Es wirkt wie eine unendliche Geschichte! Im Herbst soll der Baustart der Umfahrung in Greifenburg, mit der man sich bereits seit 60 Jahren beschäftigt, endlich über die Bühne gehen. Doch damit geben sich nicht alle zufrieden, orten Probleme: „Gut 15 Grundstückbesitzer, zwei Agrargemeinschaften sind gegen die Variante“, sagt Grundeigentümer und Sprecher der Bürgerinitiative „Lebensraum Oberes Drautal“ Michael Dünhofen. Er lud deshalb mit anderen Gegnern am Montag zu einem Lokalaugenschein nach Greifenburg.

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Diese überdimensionalen Unterführungen sind Geldvernichtung. Anschlusswege werden aufgelöst. Man ist einfach zu wenig informiert.

Jürgen Brandner, Landwirt

„Wir sind nicht gegen das gesamte Projekt, aber wir bekommen dadurch nur noch mehr Verkehr, den wir nicht brauchen. Je mehr wir ausbauen, desto mehr Verkehr haben wir. Die geplante Trasse ist überdimensioniert, zu breit und nicht drautalgerecht“, ärgert sich Landwirt Günter Emberger und spricht dabei andere Lösungen an.

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Kommt die Trasse, haben wir unseren Gastro-Betrieb zwischen Bahn und Straße. Da will niemand mehr zu uns kommen.

Anna und Herwig Leitner, Gasthof-Eigentümer

„Sofortmaßnahmen wie Transitverbot bzw. -einschränkung, Tempolimits, Wege für den langsamen Verkehr – also Radfahrer, Traktoren – müssen durchgeführt werden. Zudem wollen wir Gespräche mit der Politik. Gemeinsam diskutieren und nach der passenden Variante suchen. Aus 2008 gab es ein UVP-geprüftes Vorhaben. Auf das sollte man aufbauen.“

Die heimische Wirtschaft würde leiden
„Camping- und Flugplatz für Paragleiter fürchten durch den Trassenbau um ihre Existenz“, so ein weiterer besorgter Anrainer. Für Umweltexperte Robert Unglaub ist es ein „enormer Eingriff in die Umwelt, die Artenvielfalt. Zudem befinden wir uns im Überschwemmungsgebiet“.

Laut dem Land Kärnten sei jedoch alles bereits besiegelt
„Der Sicherheitsausbau, die Umfahrung wurden seit Jahrzehnten versprochen. Die genehmigte, bahnparallele Trasse wurde vom Naturschutzbeirat des Landes sowie vom Landesrechnungshof geprüft und abgesegnet. Behördliche Vorgaben und Auflagen werden genauestens eingehalten“, heißt es dort auf „Krone“-Anfrage.

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