Nicht mehr Nummer 1

Dieses Produkt stößt Marlboro vom Tabakthron

Wirtschaft
29.05.2025 13:37

Marlboro, das Flaggschiff des Tabakriesen Philip Morris, ist nicht mehr die meistverkaufte Marke des Konzerns. Das liegt am veränderten Konsumverhalten, ein Knackpunkt für das Wachstum sei vielerorts auch die Steuerpolitik, meint Boss Jacek Olczak: „Die Länder sind süchtig nach Tabaksteuereinnahmen.“

In Zukunft will der Konzern gar keine Zigaretten mehr verkaufen. Diese „gehören ins Museum“, heißt es. Stattdessen will Philip Morris sein Milliardengeschäft mit Alternativprodukten retten. Der Tabakerhitzer Iqos hat das langjährige Aushängeschild Marlboro mittlerweile überholt. Die Regulatorik in vielen Ländern wird das Rauchen immer weiter verdrängen, daher sind Zigaretten kein so zukunftsträchtiges Geschäft mehr.

Nikotinbeutel und Tabakerhitzer „weniger schädlich“
Neben Tabakerhitzern verdient der Konzern gut mit „Pouches“ (Nikotinbeuteln). Beide Produkte sind laut mehrerer Studien zwar sehr wohl schädlich und machen auch sehr süchtig, allerdings sind die gesundheitlichen Auswirkungen weniger schlimm als bei Zigaretten. Auch in Österreich nehmen die Alternativprodukte am Markt zu und sollen bald auch stärker besteuert werden.

Der Konzern will eine „rauchfreie Zukunft“, weg von den Zigaretten und stattdessen ...
Der Konzern will eine „rauchfreie Zukunft“, weg von den Zigaretten und stattdessen ...(Bild: EPA/LAURENT GILLIERON)
... auf Tabakerhitzer setzen.
... auf Tabakerhitzer setzen.(Bild: Philip Morris)

Länder sind „süchtig“ nach Tabaksteuer-Einnahmen
In einigen anderen Ländern sind diese Produkte sogar verboten. „Doch in keinem einzigen Land sind Zigaretten verboten, obwohl sie schädlicher sind“, kritisiert Chef Jacek Olczak bei einer Veranstaltung. Viele Länder seien „süchtig“ nach Tabaksteuereinnahmen. Diese würden bis zu acht Prozent der Einnahmen einzelner Staaten ausmachen.

Doch eine restriktive Politik und ein Verbot von Alternativen würden nur den Schwarzmarkt und Schmuggel mit E-Zigaretten und Co. anheizen, da Menschen darauf ausweichen. Auch in Österreich ist zu sehen, wie Konsumenten auf besonders strenge Regularien reagieren. Denn bei uns ist lediglich die „alte“ Iqos-Version erhältlich, nicht die neueren Versionen oder Terea. Viele fahren daher über die Grenze nach Tschechien oder Ungarn und decken sich dort mit den Produkten der neuesten Generation ein. Mehr als 30 Prozent des Konsums entfallen daher auf das Ausland, dem Staat entgehen über 80 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Grund sind lange und komplizierte Zulassungsverfahren.

Philip Morris setzt auch auf Pharma-Sektor
Abgesehen von Pouches und Erhitzern setzt Philip Morris auch auf Pharma: Vor wenigen Jahren übernahm man die britische Vectura in einem Milliardendeal. Mittlerweile stieß der Konzern Anteile wieder ab. Der Bereich bleibt aber ein Wachstumsfeld. Es geht etwa um Inhalatoren gegen Schlafstörungen. Künftig will der Konzern hier Milliardenumsätze mit Produkten für das „Wohlbefinden“ erreichen. 

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