Trump-Putin-Telefonat

Pistorius: „Niedrige Erwartungen noch unterboten“

Außenpolitik
21.05.2025 11:10

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat US-Präsident Donald Trump eine schlechte Gesprächstaktik im Ringen um einen Waffenstillstand in der Ukraine vorgeworfen. „Er hat einfach die Verhandlungssituation mit Wladimir Putin nicht richtig eingeschätzt“, sagte der Politiker am Mittwoch.

„Das macht man ja eigentlich nicht, bevor man in die Verhandlungen geht, und das ist natürlich eine denkbar schlechte Position, um jetzt weiter Friedensverhandlungen oder Waffenstillstandsverhandlungen zu führen.“ Er habe bereits vor dem Telefonat nicht viele Hoffnungen gehabt, „diese Erwartungen sind im Grunde noch unterboten worden.“

Dennoch wolle er die Hoffnung nicht aufgeben, sagte Pistorius. „Solange noch gesprochen wird, besteht Hoffnung.“ Der russische Machthaber Putin stelle Bedingungen, die für einen Waffenstillstand inakzeptabel seien. Die neuen Sanktionen der EU seien daher richtig. Es müsse darum gehen, die Geldflüsse zur Finanzierung des Kriegs durch den Verkauf von Öl und Gas weiter zu mindern.

USA warten auf Vorschlag aus Moskau
Die Vereinigten Staaten warten nach dem Telefonat von Trump und Putin auf einen Vorschlag aus Moskau für eine Waffenruhe in der Ukraine. „Ich denke, Putin wird immer dann einen Deal eingehen, wenn er glaubt, dass dies in seinem besten Interesse ist, für das Land, für Russland und für seine Sicht der Welt“, sagte US-Außenminister Marco Rubio.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich trotz der abwartenden Haltung des Weißen Hauses für eine führende Rolle Washingtons bei weiteren Verhandlungen ausgesprochen. „Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur Beendigung des Krieges zu bewegen“, sagte er am Dienstagabend.

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Es ist Amerika, das von Russland gefürchtet wird, und es ist der amerikanische Einfluss, der viele Leben retten kann, wenn er als Druckmittel eingesetzt wird, um Putin zur Beendigung des Krieges zu bewegen.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine

Das 17. Sanktionspaket, das die EU verabschiedet habe, sei „ein Schritt in die richtige Richtung“. Vorgesehen ist unter anderem ein härteres Vorgehen gegen die sogenannte russische Schattenflotte für den Transport von Öl und Ölprodukten.

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