Übergewichtsproblem

Erdogan lässt Landsleute öffentlich abwiegen

Außenpolitik
21.05.2025 13:47

Die türkische Regierung ist wegen der hohen Rate an Übergewichtigen im Land alarmiert. Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nun veranlasst, dass landesweit öffentliche Gewichtskontrollen eingeführt werden. Damit will der Staatschef seine Landsleute zum Abnehmen motivieren.

Laut der Weltgesundheitsorganisation gehört die Türkei zu jenen Ländern, die die meisten Übergewichtigen (rund 61 Prozent) bzw. Fettleibigen (rund 32 Prozent) hat. Ab einem Body Mass Index (Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße, Anm. d. Red.) von 25 spricht man von Übergewicht. Fettleibigkeit oder Adipositas beginnt beim BMI-Wert von 30.

In der Türkei werden nun all jene Personen, die bei den Messungen der Kontrolleure, die durch das Land geschickt werden, über 25 liegen, zum Gesundheitsamt geschickt. Dort sollen die Betroffenen dann über die Risiken ihres Übergewichts aufgeklärt werden und Abnehmtipps erhalten.

Checks können überall passieren
Die Kampagne mit dem Motto „Lerne dein Gewicht kennen, lebe gesund“ läuft noch bis 10. Juli und soll in allen 81 Provinzen der Türkei vordringen. Laut türkischen Medien sollen während dieser Zeitspanne bis zu zehn Millionen Türken kontrolliert werden. Die Checks können dem Vernehmen nach überall passieren: in Parks, auf der Straße, bei der Arbeit oder zu Hause.

Übrigens hat sich auch Gesundheitsminister Kemal Memisoglu bereits messen lassen. Auch er muss abnehmen. Diesen Befund nahm er mit Humor zur Kenntnis und fragte er in einem Video, das auf seiner X-Seite veröffentlicht wurde: „Zu welchem Ernährungsberater soll ich nun gehen?“

Gesundheitsminister muss ebenfalls abnehmen
Wenig später postete Memisoglu auch schon seinen „Trainingsplan“: „Ich werde einfach nun mehr zu Fuß gehen.“ Nicht ganz so viel Spaß haben zahlreiche Türken mit der staatlich angeordneten Gewichtsmessung. Dass Menschen in aller Öffentlichkeit gedemütigt werden, ist da nur einer der Kritikpunkte. Einige befürchten sogar persönliche Nachteile, sollten sie sich der Kampagne entziehen wollen. Skepsis herrscht auch darüber, wie freiwillig das Ganze sein dürfte.

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