Diese Chuzpe muss man haben: erst enorme Erwartungen wecken und das Telefonat mit Putin als großen Coup ankündigen, dann die Nullnummer in den höchsten Tönen schönreden und schließlich die heiße Kartoffel an den Papst weiterreichen (Leo XIV. hatte den Vatikan angeboten, der aber aus der Sicht des betont orthodoxen Putin-Regimes dafür ungeeignet ist).
Der Russland-Ukraine-Komplex entpuppte sich einfach als zu groß für den größten Dealmaker der Welt. Putin hat ihn einmal mehr auflaufen lassen. Trump hat die Hinhaltetaktik Putins nicht erkannt. Jetzt verliert er die Lust.
Für die Ukraine ist es ein doppelter Schaden: Vier Monate lang hat ihr Trump die Schuld zugeschoben und wirksame Mittel zur Selbstverteidigung verwehrt, jetzt hat der militärisch gestärkte Putin mehr denn je freie Hand zur großen Sommeroffensive. Erste Geländegewinne zeichnen sich schon ab.
Militäranalysten aus dem Dunstkreis des Kremls schwärmen bereits, dass bis Jahresende die vier Ostprovinzen der Ukraine vollständig erobert sind. Wladimir Medinski, der russische Verhandlungsführer in Istanbul 2022 und 2025, sagt es ganz offen: „Die Russen holen sich zurück, was ihnen gehört.“ (Er gibt dem Westen die Schuld an den 2022 abgebrochenen Verhandlungen.)
Jetzt kommt auf Europa die große Aufgabe zu, Trumps Scherbenhaufen aufzuräumen und zu retten, was noch zu retten ist.
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