Denkmal auf Reisen

277 Jahre altes Haus „fliegt“ ins Museum

Burgenland
20.05.2025 11:00

Mit großem Feingefühl, technischem Können und millimetergenauer Präzision wurde ein 277 Jahre altes bauhistorisches Juwel vom Privatgarten in Unterschützen ins Freilichtmuseum Gerersdorf überführt. 

Ein alter Speicherbau aus dem Jahr 1748 hat sich am Montag auf eine spektakuläre Reise von Unterschützen ins Freilichtmuseum Gerersdorf begeben. Es war ein Mammutakt, bei dem Fingerspitzengefühl genauso gefragt war wie tonnenschwere Maschinen.

35 Kilometer, 277 Jahre und 14 Tonnen
Die Arbeiten übernahm eine Spezialfirma, die sich auf den Umzug historischer Gebäude spezialisiert hat. Mehr als fünf Stunden dauerte es, bis der 14 Tonnen schwere und 277 Jahre alte Kitting auf den Schwertransporter verladen wurde. Zwei Stunden später erreichte der Transporter, der von vier Fahrzeugen begleitet wurde, sein Ziel im 35 Kilometer entfernten Gerersdorf. 

Ein letztes Tschüss: Gerhard und Ingrid Zetter verabschiedeten den Kitting aus ihrem Garten.
Ein letztes Tschüss: Gerhard und Ingrid Zetter verabschiedeten den Kitting aus ihrem Garten. (Bild: Carina Fenz)

Doch mit dem Ankommen war die Arbeit längst nicht getan. Das Team stand nun vor dem wohl heikelsten Teil der Operation: dem präzisen Aufsetzen des Kittings auf das vorbereitete Fundament. „Das ist ein Drahtseilakt, der viel Geschick und Augenmaß verlangt“, erklärte Projektleiterin Astrid Kropf. Zentimeter für Zentimeter wurde das Haus in Position gebracht – ein wahrer Tanz der Maschinen, gelenkt von Menschen mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Zwei Stunden später kam der alte Speicherbau in seinem neuen Zuhause, dem Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf an.
Zwei Stunden später kam der alte Speicherbau in seinem neuen Zuhause, dem Freilichtmuseum Ensemble Gerersdorf an.(Bild: Astrid Kropf)

In den nächsten Tagen soll das fehlende Satteldach ergänzt werden. Auch der Außenputz wird noch auf sich warten lassen. „Im Laufe des Jahres“, heißt es seitens des Museums. Der aufwändige Umzug ist Teil eines langfristigen Projekts zur Bewahrung regionaler Baukultur. Zwei Jahre hat die Übertragung dieses einzigartigen Gebäudes gedauert.

Nur mit Unterstützung des Bundesdenkmalamtes konnte dieses Vorhaben schließlich realisiert werden. Der Kitting zählt zu den letzten seiner Art – ein bäuerlicher Speicherbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der früher zur Aufbewahrung von Lebensmitteln diente. Nach abgeschlossener Restaurierung soll im Inneren eine Sammlung sakraler Volkskunst gezeigt werden.

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