Koralmbahn vor Start

Die Steiermark und Kärnten wachsen zusammen

(Bild: zVg)

Die ersten Züge brausen bereits – testhalber – durch den 33 Kilometer langen neuen Tunnel. Was die Koralm ewig getrennt hat, wächst nun zusammen – die beiden Bundesländer Steiermark und Kärnten kommen sich so nahe wie noch nie.

Was war es doch für eine Weltreise, wenn wir Anfang der Achtzigerjahre von Klagenfurt nach Graz oder umgekehrt gefahren sind – darüber sind wir, Hannes Mößlacher, Chefredakteur der „Kärntner Krone“ und ich als sein steirischer Kollege uns einig. Die Überwindung der Distanz zwischen den beiden Landeshauptstädten – mit dem Bus dauerte sie eine Ewigkeit, mit der Bahn war und ist es heute noch ein Abenteuer.

Und mit dem Auto? Da gab’s zwar diese „Sparautobahn“, aber die meiste Strecke war kurvige Bundesstraße und der Weg über die Soboth oft bessere Wahl. Zweieinhalb Stunden war eine Super-Fahrzeit.

Und jetzt? Die ersten Testfahrten auf der Koralmbahn laufen, nicht mehr lange, und wir werden mit Höchstgeschwindigkeit dahindonnern und zwischen den Landeshauptstädten nur noch sagenhafte 45 Minuten brauchen. Das ist mehr als nur eine neue Verkehrsverbindung, das ist eine Revolution!

Da wächst etwas zusammen, das eine Super-Region werden könnte, ja werden müsste. Die Weichen sind im wahrsten Wortsinn gestellt, jetzt geht es darum, östlich und westlich des Koralmtunnels Chancen zu erfassen, Ideen zuzulassen, Gemeinsamkeiten zu suchen und Unterschiede zu nutzen: für Studenten, die Wirtschaft, den Tourismus, für unser aller Freizeit.

Die „Krone“ lebt die kärntnerisch-steirische Freundschaft, Hannes Mößlacher und ich tun es seit über 40 Jahren persönlich. Jetzt werden wir in einer Serie in loser Folge in der „Steirerkrone“ und der „Kärntner Krone“ alles rund um dieses Jahrhundertprojekt erzählen, beleuchten, analysieren, Chancen wie Risiken aufzeigen und auf Großtaten wie Versäumnisse hinweisen.

Die Steiermark und Kärnten brechen in eine ganz neue Zukunft auf. Das verdient unser aller Aufmerksamkeit. Wie singt doch Wolfgang Ambros: „Langsam wochs’ ma z’samm“.

Einen schönen Mai-Anfang!